Wikipedia-Inhalte sollen unter Creative-Commons-Lizenz gestellt werden können

Der Vorstand der Wikimedia Foundation hat einer Vereinbarung mit der FSF und CC zugestimmt, dass die bisher für Wikipedia-Beiträge gültige Lizenz modifiziert wird.

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Inhalte der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia können voraussichtlich demnächst unter eine Creative-Commons- (CC-)Lizenz gestellt werden. Das hat ihr Gründer Jimmy Wales auf einer Party in San Francisco verkündet. Der Vorstand der Wikipedia-Mutter Wikimedia Foundation habe einem Vorschlag der Free Software Foundation (FSF) und CC zugestimmt, laut dem die bisher für Wikipedia-Inhalte maßgebliche GNU Free Documentation License (GFDL) der FSF so modifiziert wird, dass die beiden Lizenzformen miteinander kompatibel werden.

Autoren haben also voraussichtlich demnächst die Wahl zwischen der bisherigen GFDL und der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike. Bisherige Inhalte könnten relizenziert werden. Eine endgültige Entscheidung darüber sei aber noch nicht gefallen, heißt es in einer Mitteilung. Zunächst werde der Beschluss der Wikipedia-Gemeinde zur Diskussion und Abstimmung gestellt.

Wenn es die CC bereits gegeben hätte, als Wikipedia in die Welt gesetzt wurde, hätte die Online-Enzyklopädie vermutlich diese Lizenzform genutzt, erläutert Wales. Da sie seinerzeit aber noch nicht existierte, habe die Wikipedia auf die GFDL zurückgegriffen. Sie sei zwar gut, aber sehr kompliziert und schwierig zu nutzen. CC-Initiator Lawrence Lessig freute sich überschwänglich über die Entscheidung des Wikimedia-Vorstands. CC sieht den Schritt als bedeutend an, da es wichtig sei, die Fragmentierung der freien Inhalte aufzuheben.

Die CC-Lizenz Attribution-Share Alike (Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen) schreibt in der aktuellen Version vor, dass ein Werk vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich und bearbeitet werden darf. Dabei muss der Name des Autors beziehungsweise Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise genannt werden. Nach einer Bearbeitung darf das neu entstandene Werk nur unter Verwendung von Lizenzbedingungen weitergeben werden, die mit denen der bisherigen Lizenz identisch, vergleichbar oder kompatibel sind.

Die Lizenzierung nach den CC-Regeln nutzt seit kurzem auch der Norddeutsche Rundfunk für seine Fernsehsendungen Zapp und Extra 3. Hier kommt die C-Lizenz BY-NC-ND zum Einsatz, das heißt ein Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, dabei muss der Name des Rechteinhabers genannt werden. Eine Bearbeitung ist nicht zulässig. (anw)