Mozilla schätzt Zahl der Firefox-Nutzer auf über 125 Millionen

Nach Auswertung der Anfragen bei Mozillas automatischen Update-Systems hat COO John Lilly 126 Millionen Nutzer des Open-Source-Webbrowsers ermittelt und kommt auf einen Anteil am B rowsermarkt von 10,5 Prozent.

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Mozillas Chief Operating Officer John Lilly geht davon aus, dass weltweit 126 Millionen Internetnutzer mit dem Webbrowser Firefox unterwegs sind. In seinem Weblog schreibt er, das ergebe sich hochgerechnet aus der Auswertung des Application Update Service (AUS). Allerdings sei die Schätzung konservativ, es könne sein, dass es noch mehr als 126 Millionen Firefox-Nutzer gebe.

Der Firefox sendet täglich einen Ping an das AUS, um festzustellen, ob ein Update vorliegt. Diese Pings – die sich nicht auf einen individuellen Nutzer zurückschließen lassen, beteuert Lilly – seien nach Sprachversion unterscheidbar und würden gezählt. Vor kurzem seien auf diese Weise 42 Millionen so genannte Active Daily User gezählt worden. Diese Zahl werde, wie es bei Webseiten-Zählungen üblich sei, mit 3 multipliziert. Im Oktober 2006 habe Mozilla noch 23 Millionen Active Daily User gezählt. Mit dem Multiplikator 3 ergäbe sich daraus eine Zahl von 69 Millionen Firefox-Nutzern.

Auswertung Mozilla AUS [400 x 183 Pixel @ 7,9 KB]

Nehme man die Zahl der weltweit beispielsweise von Internet World Stats geschätzten Internetnutzer von 1,2 Milliarden, ergebe sich mit 126 Millionen ein Anteil von 10,5 Prozent Firefox-Nutzern. Diese Zahl sei geringer, als die meisten Marktbeobachter konstatierten, schreibt Lilly. Doch wichtiger als diese absolute Zahl sei der Trend, dass immer mehr Internetnutzer auf den Firefox zurückgriffen.

Mozilla nutze sein Zählsystem, da aus verschiedenen Gründen Statistiken über Webbrowser-Marktanteile nicht ausreichend aussagekräftig seien, erläutert der COO weiter. Bisher sei es niemandem gelungen, die Komplexität und Dynamik des Web abzubilden, es sei schlicht zu groß. Zudem konzentrierten sich Studien auf unterschiedliche Nutzerkreise wie Vorreiter oder die breite Masse, basierten auf Page Views und nicht auf Nutzern und vernachlässigten häufig die Regionen Asien, Südamerika und Afrika.

Mozilla verfolge vorrangig das Ziel, das Internet offen zu halten und möglichst alle daran mitwirken zu lassen. Vor diesem Hintergrund scheine es überflüssig, auf Marktanteile zu schielen, nimmt Lilly Kritik vorweg. Doch es gebe auch für ein gemeinnütziges Unternehmen Gründe dafür, Marktanteile zu berücksichtigen. Sie seien ein Indikator für den Erfolg der eigenen Öffentlichkeitsarbeit und sie könnten Fragen aufwerfen wie beispielsweise danach, warum der Firefox in Europa besser angenommen wird als in den USA und warum sehr viele Nutzer in China die englischsprachige Version nutzten. Die Beantwortung solcher Fragen könne dazu führen, dass die Software verbessert wird.

Browser-Anteile auf heise online

User-Agent November
2007
Oktober
2007
November
2006
Firefox 2.0 48,0 % 47,7 %
25,8 %
Internet Explorer 6.0x 14,7 % 15,1 %
23,6 %
Internet Explorer 7.0x 11,6 % 11,1 %
4,3 %
Opera 9.x 8,2 % 8,3 %
6,7 %
Gecko (Mozilla/Netscape 6 o.ä.) 3,7 % 3,9 %
4,9 %
Apple Safari 4,3 % 3,9 %
2,7 %
Firefox 1.5 1,9 % 2,1 %
20,6 %
KDE Konqueror 1,9 % 2,0 %
2,1 %
Firefox 1.0 0,6 % 0,7 %
3,2 %
Übrige Anteile entfallen auf andere oder unbekannte Webbrowser

Browser-Hersteller auf heise online
Hersteller November
2007
Oktober
2007
November
2006
Mozilla & co (Gecko-Engine) 55,7 % 55,8 %
54,0 %
Microsoft 26,9 % 26,9 %
28,7 %
Opera 8,5 % 8,6 %
7,7 %
Apple 4,3 % 3,9 %
2,7 %
KDE 1,9 % 2,0 %
2,1 %
Netscape vor 6.x 0,2 % 0,2 %
0,2 %
diverse mobile Browser 1,0 % 0,9 % 0,9 %

Anteile der Betriebssysteme auf heise online im November 2007: Windows XP 61,2 %, Linux 13,5 %, Windows 2000 7,0 %, Mac OS 6,9 %, Windows Vista 5,6 %, andere/unbekannt 3,8 %, Windows .NET 1,4 %, Windows 98 0,7 %

(anw)