Studie: Mit den Angestellten gehen auch die Daten

Eine Umfrage warnt mit Blick auf die Wirtschaftskrise, dass mehr als die Hälfte der Angestellten, die entlassen werden oder den Job wechseln, Daten ihres alten Arbeitgebers mitnehmen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Angestellte, die ihren Job verlassen oder gekündigt werden, nehmen gerne einmal Daten ihres früheren Arbeitgebers mit. Nach einer Befragung von fast 1000 US-Amerikanern, die im letzten Jahr entlassen wurden oder den Job gewechselt haben, räumten dies fast 60 Prozent ein. Die Umfrage wurde vom Ponemon Institute im Auftrag von Symantec durchgeführt..

Fast vier Fünftel machen dies offenbar trotz des Wissens, dass ihr früherer Arbeitgeber dies nicht gestattet. Vor allem begehrt scheinen E-Mail-Adressbücher zu sein. 65 Prozent der Befragten sagten, sie hätten E-Mail-Listen mitgenommen, 45 Prozent wollten Geschäftsinformationen, 39 Prozent Kundendaten, 35 Prozent Arbeitnehmeraufzeichnungen und 16 Prozent finanzielle Informationen nicht zurücklassen. Im Vordergrund bei diesem Datendiebstahl, der von den Befragten als Kavaliersdelikt gewertet wird, steht die Hoffnung, dadurch besser beim neuen Arbeitgeber anzukommen.

37 Prozent der Befragten waren entlassen worden, 38 Prozent hatten einen neuen Job gefunden und 21 Prozent sind gegangen, weil sie einer Kündigung zuvorkommen wollten. 61 Prozent nahmen Dokumente oder Festplatten mit, 53 Prozent kopierten Daten auf DVDs und 42 Prozent auf USB-Sticks. Immerhin 24 Prozent gaben an, dass sie nach Verlassen des Arbeitgebers noch auf dessen Computernetzwerk zugreifen konnten.

Larry Ponemon, der Gründer des Instituts, sieht als Grund für die Datenmitnahme die erhöhte Mobilität der Arbeitnehmer, wodurch kaum mehr feste Bindungen mit dem Arbeitgeber entstünden, sowie den Glauben, dass die während der Arbeit erzeugten Daten auch als Eigentum des Arbeitsnehmers betrachtet werden. "Dazu kommt, dass bei steigender Anzahl der Arbeitnehmer, die an anderen Orten oder zu Hause arbeiten, es den Menschen oft nicht mehr klar ist, wer diese Daten wirklich kontrolliert."

Kevin Rowney von Symantec sagte, dass viele Arbeitgeber zu sorglos mit den Firmendaten umgingen und nicht für technische Vorkehrungen sorgten, um einen Datendiebstahl zu verhindern. Offenbar setzt man bei Symantec auf dieses Thema, da in der Wirtschaftskrise die Zahl der Angestellten steigt, die ihre Jobs verlieren oder wechseln werden: "Datenverluste durch Downsizing". Selbst wenn Entlassungen nicht anstehen, fügt Ponemon hinzu, sei es alarmierend, dass "die Daten mit den Angestellten den Betrieb verlassen". (fr)