Kriminalbeamte: Sperren von Kinderporno-Seiten reicht nicht

Die Sperrung würde eine trügerische Sicherheit vorgaukeln, meint Klaus Jansen, Bundesvorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter. Er fordert eine bessere internationale Zusammenarbeit und die Einstellung von "Cyber-Cops".

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Die vom Bundesfamilienministerium geforderte Sperrung von Kinderporno-Seiten reicht nach Meinung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) nicht aus. Sie würde lediglich eine trügerische Sicherheit vorgaukeln, sagte der BDK-Bundesvorsitzende Klaus Jansen heute im Deutschlandradio Kultur. Wer im Internet Kinderpornos finden wolle, werde dies auch weiterhin schaffen. Der Tatort Internet sei ganz anders als herkömmliche Tatorte und erfordere deshalb andere Möglichkeiten der Bekämpfung von Kriminalität.

Jansen forderte deshalb eine bessere internationale Zusammenarbeit und die Einstellung von "Cyber-Cops". Diese könnten eine mit der realen Welt vergleichbare Sicherheit für die Bürger herstellen. "Dafür brauchen wir Leute von den Universitäten, die direkt bei der Kriminalpolizei einsteigen; die IT so verstehen, wie diejenigen, die diese IT-Welt überhaupt konstruiert haben", sagte Jansen. Davon aber sei die deutsche Polizei bisher weit entfernt. Bisher sei es nicht möglich, im Internet über eine Notrufnummer schnell Hilfe zu bekommen.

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(anw)