Mehr Privatsphäre mit USB-Stick von der Wiener Wirtschaftskammer

Die Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wiener Wirtschaftskammer finanziert den Betrieb von drei Servern des Anonymisierungsdienstes Tor. Zudem gibt es von der Fachgruppe einen USB-Stick namens "PrivaSec forte",

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT) der Wiener Wirtschaftskammer investiert in die Privatsphäre ihrer Mitglieder und deren Kunden. UBIT Wien finanziert den Betrieb von drei Servern des Anonymisierungsdienstes Tor für zunächst zwei Jahre. Zudem gibt es von der Fachgruppe einen USB-Stick namens "PrivaSec forte", der wie ein Medikament verpackt verteilt wird. Auf dem Stick ist eine modifizierte Version des Firefox-Webbrowsers gespeichert, die ausschließlich über mindestens drei Tor-Server online geht und so die Spuren des Users im Netz verwischen hilft. Damit soll dem Überwachungsstaat, aber auch privaten Schnüfflern, etwa neugierigen Chefs, ein Schnippchen geschlagen werden.

Der auf dem USB-Stick gespeicherte Browser funktioniert ohne weitere Installation auf Windows, Linux und Mac-OS-Systemen. Die UBIT Wien verteilt 2000 PrivaSec an eigene Mitglieder, Journalisten, Politiker und andere Meinungsbildner. Ein gleichartiges Produkt kann jedermann beim Foebud zum Preis von 20 Euro bestellen. Es ist auch möglich, die Software kostenlos herunterzuladen und selbst auf einen USB-Stick zu speichern.

"Das uneingeschränkte Vertrauen in den Schutz der eigenen Daten und in die im Alltag gewohnte Anonymität sind Voraussetzung für eine unbefangene Nutzung und eine breite Akzeptanz der neuen Technologien", heißt es in einer Mitteilung der Unternehmervertreter. "Es ist im Interesse der IT-Wirtschaft, dass dieses Vertrauen gewahrt wird und dass die Möglichkeiten der neuen Technologien nicht gleichzeitig gegen ihre Verwender und Käufer gerichtet werden." Mit PrivaSec forte soll aber auch gezeigt werden, "wie leicht Überwachungsmaßnahmen umgangen werden können und sich somit um so mehr die Frage nach der Angemessenheit von Vorratsdatenspeicherung und anderen pauschalen Überwachungsmaßnahmen stellt". (Daniel AJ Sokolov) / (anw)