Frankreich für "internationale Internetpolizei"

Die französische Staatssekretärin für Familienpolitik, Nadine Morano, hat sich für die Einrichtung einer "internationalen Internetpolizei" ausgesprochen und will Mitte September mit Vertretern der anderen EU-Staaten darüber beraten.

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Die französische Staatssekretärin für Familienpolitik, Nadine Morano, hat sich für die Einrichtung einer "internationalen Internetpolizei" ausgesprochen, um Kinder vor Pornographie und Anreizen zum Drogenkonsum im Internet zu schützen. 60 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nutzten das Internet und könnten dort schlimme Erfahrungen machen, sagte Morano der Tageszeitung Le Figaro (Dienstagsausgabe). Die Staatssekretärin erwähnt in diesem Zusammenhang "Millionen kinderpornographischer Bilder".

Sie werde am 18. September mit Kollegen aus den EU-Staaten über eine "gemeinsame Organisation der Sicherheit im Internet" beraten, kündigte Morano an. Angesichts der steigenden Zahl schädlicher Angebote befürworte sie die Einrichtung einer internationalen Netzpolizei. "Ich bin für die Freiheit, aber auch für eine Straßenverkehrsordnung im Netz." Auch die Diskussion um die Sperrung von Websites mit kinderpornographischen Inhalten durch Zugangsprovider gehe weiter. Im kommenden Jahr könnten entsprechende Systeme im Einsatz sein.

Gleichzeitig will Morano Eltern, die oft schlecht informiert oder im Umgang mit Computer und Internet ungeübt seien, mit einer an Grundschulen verteilten Broschüre aufklären. Ab Dezember solle ein Werbespot in Fernsehen und Internet die Präventionsarbeit unterstützen. Dazu müssten Programme zur Kindersicherung noch verbessert werden. (vbr)