ITU sieht Nachholbedarf bei Bildung in Deutschland

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU) sieht Deutschland bei den Zugangsmöglichkeiten zu Informationstechnik weltweit auf Platz 7. Allerdings steht die Bundesrepublik in Sachen Bildung, Schulabschlüssen und Intensität der Netznutzung nicht so weit vorne.

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Von
  • Monika Ermert

Trotz verbesserter Zugangsmöglichkeiten zu den Netzen bleibt Deutschland der Sprung in die Informationsgesellschaft deutlich hinter den Nachbarn in Skandinavien und Südkorea zurück. Laut dem nun veröffentlichten "ICT Development Index" (IDI) der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) liegt Deutschland bei der Verfügbarkeit von Mobilfunk- und Festnetztelefonie, den pro Internetnutzer zur Verfügung stehenden Bandbreiten und der Verbreitung von Computern und Internet in Privathaushalten inzwischen zwar auf Rang 7 gegenüber Rang 12 im Jahr 2002 und hat Südkorea überholt. Beim IDI insgesamt, der auch die Faktoren Nutzungsintensität ("use") und Fähigkeiten ("skills") der Nutzer einrechnet, rangiert die Bundesrepublik aber lediglich auf dem 13. Platz.

Der IDI misst die Durchdringung der Gesellschaft mit Informations- und Kommunikationstechnik (ICT). Trotz guter Zugangsmöglichkeiten liegt Deutschland insbesondere beim sogenannten Skill-Wert auf dem 38. Platz und hat sich seit 2002 sogar verschlechtert. Vor sieben Jahren lag Deutschland hier noch auf Rang 33. Als Indikatoren für die Fähigkeiten der Nutzer wertet die ITU dabei Lese- und Schreibfähigkeit und die Anzahl höherer Schul- und Hochschulabschlüsse.

Einen Platz abgerutscht ist Deutschland auch bei der Nutzungsintensität, zu denen die Zahl der Internetnutzer und die Penetration bei mobilen und Festnetz-Breitbandanschlüssen gerechnet wird. Die schlechteren Werte bei Nutzungsintensität und Fähigkeiten wirft Deutschland zurück. Neben Schweden gehören Südkorea, Dänemark, die Niederlande, Island und Norwegen zu den Top Ten.

Ingesamt haben laut ITU 153 der 154 Länder bei der ICT-Durchdringung zwischen 2002 und 2007 um 30 Prozent zugelegt. Während insbesondere die ärmsten Ländern weiter klar zurückliegen, seien in den osteuropäischen Ländern die größten Zuwachsraten beim IDI-Wert zu verzeichnen. Insbesondere gelte dies für die baltischen Staaten und Rumänien. Andere Länder mit großen Fortschritten seien Luxemburg, die Vereinigten Arabischen Emirate, Irland, Macao (China), Japan, Italien und Frankreich. (Monika Ermert) / (anw)