Werbeblocker-Affäre: Österreichs Kartellwächter ermitteln gegen Google

Google soll den Anbieter eines Werbeblockers dafür bezahlen, Google-Werbung von der Blockade auszunehmen.

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Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ermittelt gegen Google. Dies hat der Radiosender ORF Ö1 berichtet. Das Unternehmen wird des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung verdächtigt. Google soll den Anbieter eines Werbeblockers dafür bezahlen, Google-Werbung von der Blockade auszunehmen.

Google könnte Einnahmen aus der Werbung dazu nutzen, andere Werbetreibende benachteiligen zu lassen. Unter anderem der ORF hatte Anzeige bei der BWB gestellt. Ähnliche Vorwürfe hatte Adblock Plus im Juni weitgehend bestätigt, darin aber "keinen Gewissenskonflikt" gesehen. Von Google gibt es zu den österreichischen Ermittlungen noch keine Stellungnahme. Laut ORF ermittelt die EU-Kommission in der Angelegenheit bereits seit 2010, gleichwohl ohne greifbares Ergebnis.

[Update 29.10.2013 12:38]:

Die vom ORF erwähnten Ermittlungen der EU-Kommission betreffen verschiedene Geschäftspraktiken Googles, darunter auch solche im Werbemarkt. Wie heise online vom ORF erfahren hat, eruiert die BWB derzeit, ob die EU-Verfahren auch Zahlungen an Werbeblocker betreffen. Gegebenenfalls würde die BWB die EU-Kommission unterstützen, anderfalls in Eigenregie vorgehen. (anw)