Bericht: SAPs neue Mittelstandssoftware "Business By Design" klemmt

Laut Handelsblatt wird sich die Einführung der über das Internet mietbaren SAP-Unternehmenssoftware "Business By Design" deutlich verzögern. Grund seien unter anderem Performance-Probleme. Das anvisierte Umsatzziel für 2010 gerate in Gefahr.

vorlesen Druckansicht 109 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Hatte SAP-Chef Henning Kagermann Anfang des Jahres noch erklärt, das neue Produkt "SAP Business By Design" (früherer Codename: A1S) werde dem Konzern helfen, "große Teile der noch unberührten Marktsegmente im Mittelstand zu gewinnen", zeichnet sich laut Handelsblatt inzwischen jedoch ab, dass sich die Einführung der über das Internet mietbaren Unternehmenssoftware deutlich verzögert. Wie die Wirtschaftszeitung am heutigen Montag unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise berichtet, könnten bis zum Marktstart von "Business by Design" noch bis zu 18 Monate vergehen – die von SAP gesetzte Zielmarke, bis zum Jahr 2010 eine Milliarde US-Dollar mit der neuen Mittelstandssoftware umzusetzen, sei damit kaum mehr zu erreichen.

Der Walldorfer Softwarekonzern hatte das neue SaaS-Produkt (Software as a Service) für Unternehmen mit 100 bis 500 Mitarbeitern im September vergangenen Jahres in New York vorgestellt und angekündigt, damit bis 2010 die Kundenzahl auf insgesamt auf 100.000 erhöhen zu wollen. Statt Softwarelizenzen zu kaufen, haben Unternehmen bei "Business By Design" die Möglichkeit, diese zu mieten. Zugang zu der Software erhalten die Kunden über das Internet. Die Programme laufen bei SAP. "Business By Design wurde entwickelt, um die Nutzung von IT für mittelständische Firmen drastisch zu vereinfachen", verdeutlichte Vorstandschef Kagermann damals. Kleine Betriebe könnten mit der Software ihre Kosten deutlich senken und auch effizienter arbeiten.

Doch wann es dazu kommt, ist derzeit noch nicht absehbar. Laut Handelsblatt wurde "Business by Design" bislang bei deutlich weniger Pilot-Kunden installiert als zunächst vorgesehen. Probleme soll insbesondere der Betrieb im Netz bereiten. "Das System hat noch nicht die erforderliche Performance und hat noch zu viele Aussetzer", zitiert die Zeitung einen SAP-Entwickler. Es müsse noch viel zu viel aufwendig nachjustiert werden. Für SAP würden die zeitlichen Verzögerungen beim "Hoffnungsträger der Zukunft" zwar noch keinen direkten Einfluss auf die aktuellen Zahlen in diesem Jahr haben, das anvisierte Umsatzziel für 2010 gerate aber in Gefahr. "Man hätte bei der Formulierung der Ziele vielleicht nicht ganz so ehrgeizig sein sollen", resümiert der Manager einer SAP-Partner-Firma gegenüber dem Handelsblatt. (pmz)