Wikimedia wird föderal

Im Board of Trustees, dem höchsten Entscheidungsgremium der Wikimedia Foundation, werden künftig erstmals auch Mitglieder der nationalen Wikimedia-Organisationen vertreten sein.

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Von
  • Torsten Kleinz

Mit einer Umstrukturierung des Board of Trustees geht die Wikimedia Foundation neue Wege. Die Non-Profit-Organisation, die unter anderem die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia betreibt, bekommt zum ersten Mal föderale Elemente. Das Wikimedia-Kuratorium ist das höchste Entscheidungsgremium der Wikimedia Foundation und besteht derzeit aus insgesamt acht Mitgliedern. In Zukunft sollen insgesamt zehn Board-Mitglieder den Kurs der Organisation bestimmen. Davon sollen vier Plätze von Spezialisten besetzt werden, drei werden von der Community gewählt, Wikimedia-Gründer Jimmy Wales hält einen Sitz als "Community Founder". Neu sind zwei Sitze, die von nationalen Wikimedia-Organisationen besetzt werden sollen.

In den vergangenen Jahren haben sich insgesamt 16 Wikimedia Chapter gegründet, die meisten davon in Europa. Sie organisieren die Aktivitäten in den jeweiligen Ländern und informieren die Öffentlichkeit über die Ziele der Wikimedia – haben bisher aber keine offizielle Mitsprachemöglichkeit. Im Gegensatz zu der unscharf abgegrenzten Community der Wikipedia-Autoren, ist die Mitgliedschaft in den Länder-Organisationen klar geregelt. Im Verein Wikimedia Deutschland sind zirka 400 Mitglieder organisiert. Wie die verschiedenen Länderorganisationen sich auf gemeinsame Vertreter einigen sollen, ist allerdings noch unklar.

Unterdessen bereitet sich die Wikimedia auf die nächste Wahl vor. Das Mandat der derzeitigen Wikimedia-Vorsitzenden Florence Nibart-Devouard läuft im Juni aus, Interessenten für den Posten können sich ab Mai zur Wahl aufstellen. (Torsten Kleinz) / (pmz)