Machine-to-Machine-Kommunikation: Rot blinkende Straßenlaternen warnen vor Gefahr

Auf der fünften Wiener ITnT-Messe hat T-Mobile Austria eine neue Anwendung im Bereich der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) gezeigt: LED-Straßenlampen, die sich einzeln steuern lassen und Verkehrsteilnehmer bei Gefahr warnen.

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LED-Straßenlaterne der Firma Lioris

Auf der am gestrigen Donnerstag zu Ende gegangenen fünften Wiener ITnT-Messe hat T-Mobile Austria eine neue Anwendung im Bereich der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) gezeigt. Straßenlampen sollen sich einzeln steuern lassen, sodass sie je nach Bedarf unterschiedlich hell strahlen. Bei Stau oder einem Unfall sollen die im Umfeld installierten Lampen zusätzlich farbig blinken, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer vor dem Hindernis zu warnen.

Zusammen mit der Energie Klagenfurt GmbH und dem niederländischen Lampenhersteller Lioris hat der Netzbetreiber dazu ein Pilotprojekt in der Kärntner Landeshauptstadt gestartet. Dabei werden herkömmliche Straßenlaternen durch Modelle mit Leuchtdioden (LED) ersetzt. Das soll Energie sparen, eine höhere Lebensdauer der Leuchtkörper bringen und die Wartungskosten verringern. Zusätzlich wird ein Teil der Geräte mit einem Mobilfunk-Modul ausgestattet. Diese Lampen können dann einzeln ferngesteuert werden.

So können sie abhängig von Uhrzeit oder Verkehrsdichte gedimmt werden – umgekehrt ist eine besonders helle Beleuchtung an einzelnen Orten möglich, um das Sicherheitsgefühl von Passanten zu erhöhen. Ereignet sich ein Verkehrsunfall, können die Leuchtkörper im Umkreis von beispielsweise 200 Metern rot blinkend gestellt werden, um nahende Fahrzeuglenker zu warnen. Lioris bietet auch Messmodule an, die Wetterinformationen wie Luft- und Straßentemperatur sowie Windstärke erheben und die Daten über das Mobilfunknetz transferieren.

Auch der Mobilfunk-Netzbetreiber 3 setzt auf M2M. So werden etwa Werbebildschirme in öffentlichen Verkehrsmitteln in Graz, Innsbruck und Klagenfurt über das Mobilfunknetz von 3 aktualisiert. Auf gleiche Weise überspielt ein Sportwettenanbieter Spielquoten und -ergebnisse drahtlos auf seine Spielautomaten. Zudem ist ein Projekt zur Fernsteuerung von Schneekanonen in Vorbereitung.

Auf der ITnT-Messe in Wien waren in diesem Jahr weniger Direktaussteller vertreten: Statt 194 wie im Vorjahr kamen diesmal nur 183. Verzichtet haben unter anderem Branchengrößen wie Microsoft und Konica Minolta. Auch die Telekom und Mobilkom Austria sind nicht zurückgekehrt – Letztere dürften immer noch sauer sein, weil Messeveranstalter Reed zu T-Mobile gewechselt ist. Die Zahl der Mitaussteller hat sich von 246 auf 140 fast halbiert. Nach der Rekordbesucheranzahl im vergangenen Jahr (17.700) wurden dieses Mal nur etwa 14.000 Gäste gezählt. Spekulationen über ein Ende der ITnT erteilte der Betreiber Reed eine Absage; es soll 2010 wieder eine IT-Messe in Wien geben. (Daniel AJ Sokolov) / (pmz)