Google-Chairman: NSA-Abhörpraxis "ungeheuerlich"

Eric Schmidt hat wütend auf Berichte reagiert, die NSA zapfe heimlich die Leitungen zwischen den Rechenzentren von Google an. Der Google-Grandseigneur rechnet darüber hinaus mit weiteren Enthüllungen.

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Google-Chairman Eric Schmidt hat wütend auf die Berichte, die NSA zapfe die Leitungen zwischen den Rechenzentren des Suchmaschinenriesen direkt an. "Es wäre wirklich ungeheuerlich, wenn die NSA tatsächlich zwischen den Rechenzentren abgehört hat", sagte Schmidt dem Wall Street Journal. Dass der US-Geheimdienst die Privatsphäre von Menschen derart missachte, sei nicht in Ordnung "und möglicherweise illegal". Schmidt rechnet damit, das noch weitere Enthüllungen folgen. Google habe unterdessen bei der NSA, dem Präsidenten und dem Kongress Beschwerden eingereicht.

Vergangene Woche hatte die Washington Post unter Berufung auf Dokumente des NSA-Whistleblowers Edward Snowden berichtet, die NSA zapfe weltweit heimlich Leitungen zwischen den Rechenzentren von Google und Yahoo an. Darüber habe der Geheimdienst Zugriff auf Hunderte Millionen Nutzerkonten. Vor Schmidt hatte bereits der Chefjustiziar von Google, David Drummond, reagiert und erklärt, das Unternehmen sei "aufgebracht". Mit ihrer bereits bekannten Taktik hat die NSA auf die Berichte reagiert: Der Geheimdienst halte sich an alle anwendbaren Gesetze und Vorschriften. Gegenteilige Unterstellungen erwiesen "der Nation, ihren Alliierten sowie Partnern und all den Männern und Frauen, die die NSA ausmachen, einen schlechten Dienst." (mho)