Kanadische Regierung unterbindet Blackberry-Übernahme durch Lenovo

Die Chinesen sollen sehr konkret an dem kanadischen Unternehmen interessiert gewesen sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 74 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Das chinesische Unternehmen Lenovo soll sehr konkret an einer Übernahme der kanadischen Firma Blackberry interessiert gewesen sein. Diesen Deal hat allerdings die kanadische Regierung verhindert. Dies berichten kanadische Medien. In Gesprächen habe die Regierung dem kanadischen Unternehmen klar gemacht, dass ein Verkauf nach China aus Gründen der nationalen Sicherheit untersagt werden würde. Inzwischen ist ein möglicher Verkauf vom Tisch, Fairfax Financial Holdings und andere Investoren wollen eine Milliarde US-Dollar in Blackberry investieren.

Die kanadische Wirtschaft bleibt in vielen Bereichen deutlich hinter dem Niveau der Liberalisierung zurück, wie es etwa in der Europäischen Union üblich ist. Dazu kommt eine gehörige Portion Protektionismus: Bei Ausschreibungen werden schon mal bestimmte ausländische Unternehmen als unerwünscht erklärt, was kürzlich etwa Huawei bei einem großen Regierungsauftrag erfahren musste. Große Übernahmen durch Ausländer werden genau untersucht und können ebenfalls im Einzelfall untersagt werden.

Dazu kommen noch allgemeine gesetzliche Schranken in bestimmten Branchen. Beispielsweise mussten kanadische Telecom-Netzbetreiber bis Mitte 2012 mehrheitlich im Eigentum und unter der Führung von Kanadiern stehen. Die Folge sind geringer Wettbewerb mit enorm hohen Preisen für Endkunden. Inzwischen gibt es immerhin eine Ausnahme für Unternehmen mit einem Marktanteil von weniger als zehn Prozent. (anw)