Videoload feiert MarktfĂĽhrerschaft bei Video on Demand
Laut einer Marktanalyse der Gesellschaft fĂĽr Konsumforschung (GfK) verzeichnete das VoD-Segment im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatzzuwachs - ein Vergleich mit anderen Formen der Videovermietung sorgt jedoch fĂĽr ErnĂĽchterung.
Videoload, die Online-Videothek der Deutschen Telekom, ist laut einer Marktanalyse der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) "mit einem Marktanteil von 39 Prozent führender Video-on-Demand-Anbieter für Filme-Downloads in Deutschland". Dies teilte die Telekom nun in einer Presseerklärung mit. Darin ist auch nachzulesen, dass mit der legalen Vermarktung von Filmen und Videos laut GfK im vergangenen Jahr insgesamt ein Umsatz von rund 9 Millionen Euro generiert wurde. Dem stehen 3 Millionen Euro im Jahr 2007 gegenüber.
So positiv diese Zahlen auch erscheinen mögen, ein genauerer Blick auf die GfK-Zahlen ist nötig, um sie in die richtige Relation zum Gesamtmarkt zu setzen. Danach lag der VoD-Markt 2008 bezüglich des Umsatzes mit seinen 9 Millionen Euro nämlich lediglich gleichauf mit den Automaten-Videotheken, die ihrerseits einen Rückgang um 5 Prozent gegenüber 2007 zu verzeichnen hatten. Online-Videotheken, bei denen Anwender über das Internet Video-Discs (DVDs und Blu-ray Discs) mieten können, die ihnen dann per Post zugeschickt werden, machten im vergangenen Jahr wiederum bereits einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro. Noch immer beherrschen jedoch die klassischen Videotheken den Markt: Sie generierten 2008 immer noch einen Umsatz von 229 Millionen Euro und übertrafen den VoD-Umsatz damit also um das mehr als 25-fache.
Zum Vergleich sei noch angemerkt, dass das in den Bereichen klassische Videothek, Online-Verleih und VoD tätige Unternehmen Videobuster im Jahr 2008 nach eigenen Angaben einen Umsatz von 25 Millionen Euro erwirtschaftete. Davon entfiel nach Unternehmensangaben allein ein Drittel, also über 8 Millionen Euro, auf den Bereich Online-Verleih.
Auf Rückfrage erklärte eine Telekom-Sprecherin, dass sich der oben zitierte Marktanteil von 39 Prozent auf die Zahl der heruntergeladenen Titel beziehe, nicht auf den Anteil am Gesamtumsatz der VoD-Branche. Dieser Wert lasse auch keine direkten Rückschlüsse auf den Videoload-Umsatz zu, da Titel zu unterschiedlichen Preisen angeboten würden. Angaben zum VoD-Umsatz machte die Telekom-Sprecherin nicht. Tatsächlich kamen alle VoD-Dienste zusammen im vergangenen Jahr auf gerade einmal 2,2 Millionen Transaktionen. Diese GfK-Rangliste führen 2008 wiederum die Offline-Videotheken mit rund 95 Millionen Transaktionen vor den Online-Videotheken (7,6 Millionen) und den Automaten-Videotheken (4,9 Millionen) an.
Die Durchschnittsmiete eines Titels bei den VoD-Angeboten lag 2008 bei satten 4,28 Euro – eine deutliche Steigerung gegenüber den 2,79 Euro, die ein VoD-Kunde noch 2007 durchschnittlich zahlen musste. Am billigsten war ein Mietvorgang in der Automaten-Videothek (2008 durchschnittlich 1,90 Euro), gefolgt von der klassischen Videothek (2,41 Euro). Selbst die Online-Videotheken kamen im vergangenen Jahr "nur" auf eine Durchschnittsmiete von 3,35 Euro – was gegenüber 2007 zudem ein Rückgang um 17 Cent bedeutete. Betrachtet man den Gesamtmarkt, sank die Durchschnittsmiete von 2,53 auf 2,49 Euro; lediglich die Video-on-Demand-Angebote entwickelten sich gegen diesen Trend. Der Gesamtumsatz der Videoverleih-Branche ging von 2007 auf 2008 schließlich von 278 auf 273 Millionen Euro zurück – wofür nach Meinung einiger Experten auch die illegalen Angebote in Tauschbörsen mitverantwortlich sind. (nij)