Orbx.js: Live-3D aus der Cloud in den Web-Browser

Eine Partnerschaft zwischen Amazon, Mozilla, Autodesk und dem Grafikspezialisten Otoy ermöglicht Cloud-gerenderte Spiele und Desktop-Anwendungen im Browser – und verzückt Mozillas Technikchef.

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Von
  • Herbert Braun

Das Grafikunternehmen Otoy hat eine Technik entwickelt, die auf Cloud-Rechnern gerenderte Inhalte direkt von deren GPU in den Web-Browser streamen kann. Clientseitig ist dafür keinerlei Plug-in oder Browser-spezifischer Codec erforderlich. Die Darstellung der Inhalte übernimmt das von Otoy veröffentlichte JavaScript-Framework Orbx.js.

Otoy ist spezialisiert auf Rendering von fotorealistischen Grafiken in Cloud-Umgebungen und wirkte an mehreren Hollywood-Blockbustern mit. Durch die Übernahme von Octane Render besitzt das Unternehmen einen schnellen Renderer, der vollständig in der GPU läuft.

In Zusammenarbeit mit dem 3D-Veteranen Autodesk und mit Mozilla, die Techniken wie WebGL und asm.js beisteuerten, arbeitet Otoy seither daran, diese Technik im Browser verfügbar zu machen. Vierter Partner bei dem Projekt ist Amazon, das sein Cloud-Angebot erweitert hat: In EC2 gibt es nun den neuen Instanz-Typ G2, der für das Rendern von 3D-Grafiken auf der GPU ausgelegt ist. Zum Einsatz kommen dabei Nvidias Grid-Karten.

Mit einer Qualität von 1080p60 können Webanwender alles mögliche in den Browser übertragen: Spiele, Filme, aber auch Anwendungen, die auf der Cloud-Instanz laufen. Videos zeigen beispielsweise Adobes Creative Cloud, die Unreal-Engine und Autodesk-Software im Browser:

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"Today I saw the future", kommentierte Mozillas Technikchef und JavaScript-Erfinder Brendan Eich die Ergebnisse der Kombination aus GPU-Rendering in der Amazon-Cloud und Otoys Streaming-Technik. Eich sieht sich durch Orbx.js auch in seiner Position bestärkt, Film-Streams statt mit dem umstrittenen HTML5-DRM nur mit einem Wasserzeichen auszuliefern.

Otoy hat ein OctaneCloud-Bündel auf Amazon-Basis vorbereitet, das für Windows lizenziert ist und ab 10 US-Dollar im Monat erhältlich sein wird. Client-seitig gibt es keine besonderen Voraussetzungen – Orbx.js soll in allen modernen Browsern laufen. Ein Live-Demo oder eine Bestellmöglichkeit ist derzeit allerdings noch nicht aufzufinden. (anw)