Google vs. NSA: "Fuck you - ab jetzt verschlüsseln wir"

Während Google-Ingenieure bestätigen, dass die NSA wohl die interne Kommunikation belauscht hat, werden schon Gegenmaßnahmen getroffen: Der Datenaustausch zwischen den Rechenzentren soll jetzt verschlüsselt erfolgen.

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NSA und GCHQ haben wohl in großem Stil Googles Daten zwischen deren Rechenzentren abgeschnorchelt.

(Bild: NSA)

Die Vorwürfe der Washington Post, dass die NSA in Zusammenarbeit mit dem britischen GCHQ die interne Kommunikation der amerikanischen Firmen Google und Yahoo belauscht, sorgt weiter für Aufregung – auch bei den betroffenen Firmen.

Mittlerweile haben auch Google-Ingenieure bestätigt, dass die veröffentlichten Unterlagen Datenstrukturen zeigen, die tatsächlich nur in der Kommunikation zwischen Googles Rechenzentren genutzt und öffentlich nicht dokumentiert wurden. Konkret erkennt Mike Hearn den Verkehr zur Replizierung von Datenbanken wieder, die zu einem Anti-Hacking-System gehören, das er entworfen hat. Er kommentiert die Lauschaktion mit einem deftigen "Fuck You" – gerichtet an diejenigen, die diese Grafiken erstellt haben.

Das bestätigt die Behauptung, dass die Geheimdienste wohl an den Glasfaserkabeln zwischen den über viele Länder verteilten Rechenzentren der Google Cloud gelauscht haben. Diese Kommunikation erfolgte jedoch nicht über öffentliche Internet-Infrastruktur sondern über Google-eigene oder zumindest angemietete Glasfaserleitungen (Dark Fiber). Das war auch der Grund, warum die Verschlüsselung dieser Kommunikation bisher keine hohe Priorität hatte. Dies hat sich mittlerweile geändert. Laut Hearn werden diese Daten mittlerweile alle verschlüsselt übertragen.

Update 7.11. 8:15: Mittlerweile entwickeln Google-Angestellte auch weniger anstößige Protestformen und platzieren das Smiley aus der oben abgebildeten Folie auf Stickern und T-Shirts. (ju)