Smartwatch: Neues SDK und neue APIs für Pebble 2.0

In den nächsten Wochen erscheint die neue Version 2.0 des Smartwatch-Betriebssystems, jetzt hat der Hersteller schon mal ein darauf abgestimmtes SDK (Software Development Kit) veröffentlicht.

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Von
  • Tam Hanna

Wer sich mit Smartwatches beschäftigt, kommt an den Produkten von Pebble nicht vorbei: Die für rund 150 Dollar erhältlichen Uhren sehen elegant aus, sind frei programmierbar und bieten eine brauchbare Akkulaufzeit. In den nächsten Wochen erscheint die neue Version 2.0 des Betriebssystems mit iOS-7-Integration, jetzt hat der Hersteller schon mal ein darauf abgestimmtes SDK (Software Development Kit) veröffentlicht.

Knapp 200.000 verkaufte Pebbles zählt der gleichnamige Smartwach-Hersteller mittlerweile.

(Bild: Pebble Technology)

Für die Version 1.0 entwickelte Spiele und Anwendungen sind komplett umzuschreiben. Der Quellcode lässt sich nicht weiterverwenden, angeblich gilt das auch für die Binärdateien. Das liegt am geänderten Speicherallokationsmodell, das nun dynamisch erfolgt. Aus diesem Grund wurden die meisten APIs komplett geändert und implementieren nun eine an Symbian erinnernde Mehrphasen-Konstruktion.

Immerhin bekommt der Kunden Hilfe beim Upgrade; Pebble geht davon aus, dass ein Entwickler zum Anpassen seiner Apps "einige Stunden" brauchen wird. Das SDK enthält nun ein Werkzeug zur automatischen Analyse der Speicherbelegung und eine sich in den Browser integrierende Entwicklungsumgebung. Die bisher von Freiwilligen gewartete CloudPebble-IDE ist ab sofort ein offizielles Teil des Entwicklungskits; das fehleranfällige und aufwendige lokale Installieren einer Arbeitsumgebung ist nicht mehr unbedingt notwendig.

Dann will Pebble das Deployment der Applikationen über ein Sonderregime in der am Smartphone laufenden Companion-App erleichtert haben. Diese arbeitet als "Brücke", die die Dateien auf die Uhr schiebt und die vom Programm erstellten Log-Dateien anzeigt.

Mit der Accelerometer API bietet Pebble den Entwicklern mehrere Methoden zum Zugriff auf die vom Accelerometer zurückgegebenen Daten an. Entwickler haben dabei die Wahl zwischen verschiedenen Schnittstellen, die sich in Daten-Lieferfrequenz und verursachter Rechenlast unterscheiden. Wer Uhren-Applikation-Informationen an die am Smartphone laufende App weiterreichen möchte, darf ebenfalls eine neue API nutzen. Diese sichert die Datenübertragung über eine Gruppe von Methoden ab und erspart so Arbeit.

Smartwatch-Applikationen dürfen sich ab sofort über eine Gruppe weiterer Ereignisse informieren lassen. Neben dem Aufpoppen von Dialogen gibt es auch Schnittstellen mit Informationen zum Energiezustand (laden/entladen/kritisch) und dem Bluetooth-Verbindungszustand zum Telefon.

Die Smartwatch kommuniziert (normalerweise) mit einer am Handy laufenden App. Ab sofort darf man diese Logik auch in JavaScript realisieren. Das bisherige Hantieren mit Callback-Structs entfällt ersatzlos. Stattdessen registriert das Programm nun Interesse an Ereignissen, die sodann in Richtung einer Handler-Methode wandern.

Pebble 2.0 bietet eine an die Settings Registry von Windows Phone erinnernde Ablage für Benutzerdaten an. Jede Applikation darf bis zu 4 KByte Daten anlegen, die Größe der Tupel ist auf 256 Bytes beschränkt. Weitere Informationen zu den Schnittstellen gibt es in einem YouTube-Video.

(ane)