Hacker und Journalisten: Komplizen fürs Leben?

Bei der 13. Konferenz der Berliner Gazette loteten Hacker, Piraten, Amateur- und Profijournalisten ihr Verhältnis zueinander aus.

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Von
  • Detlef Borchers

Komplizenschaft ist das Thema der 13. Konferenz der Berliner Gazette. Zwei Tage haben sich Workshops und Kleingruppen im Berliner Supermarkt mit den komplizierten Bedingungen einer Komplizenschaft befasst, am morgigen Samstag werden die Ergebnisse öffentlich präsentiert. Der Eintritt ist frei.

Amateure und Profis, Hacker und Journalisten, Piraten und Kapitalisten – diese doch ziemlich gegensätzlichen Lager wurden im Verlauf der Complicity zusammengeworfen, genau wie im realen Leben. Im Zeitalter der Globalisierung kommen Menschen zusammen, die schlicht nicht zueinander passen. Was kann daraus entstehen, wenn die sehr unterschiedlichen Komplizen eine gemeinsame Sprache finden, fragte die internationale Konferenz, die mit Unterstützung der Bundeszentrale für Politische Bildung und dem Kulturprogramm der Europäischen Union finanziert wurde.

Die von Amateuren und Professionellen besuchte Konferenz kreiste trotz der thematischen Trennung überwiegend um Medienthemen. So fragte der Workshop "Amateure & Profis", was den Amateur-Journalisten von demjenigen unterscheidet, der mit Journalismus seinen Lebensunterhalt verdient. Umgekehrt tauchte die Frage auf, ab wann Amateure für ihre (journalistische) Arbeit bezahlt werden müssen.

Im Workshop "Hacker & Journalisten" lief die Debatte mehr auf praktische Fragen hinaus, für die die anwesenden Hacker umstandlos Anwendungen lieferten. Wie kann eine Newsübersicht der alternativen Medien aussehen, was können Journalisten umgekehrt mit den Hacker News anfangen? Wie können Journalisten und Hacker gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Forderung nach einem Asyl für Edward Snowden nicht von der Politik abgebürstet wird? Ausgangspunkt des Workshops war die Beobachtung, dass das Potenzial einer Zusammenarbeit oder gar Komplizenschaft von Journalisten und Hackern schlicht daran scheitert, dass jede Seite keine Ahnung davon hat, wie die jeweils andere Seite arbeitet. Am Samstag wird präsentiert, ob eine Verständigung möglich ist. (axk)