Billiges 4K-TV im c't-Test

Hisense sorgte durch Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung für Schlagzeilen: Im Vergleich zur Konkurrenz sind die 4K-TVs des chinesischen Herstellers unschlagbar günstig. Wir haben eins der ersten Billig-Geräte ins Labor geholt.

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Da stand er also in unserem Labor, der Ultra-HD-Fernseher LTDN58XT880 von Hisense: 1,47 Meter Diagonale (58 Zoll) und 3840 × 2160 Pixel für vergleichsweise erschwingliche 3000 Euro – 4K-TVs von Samsung, Sony & Co. kosten deutlich mehr.

Der 1,47-Meter-Fernseher von Hisense zeigt die vierfache Auflösung herkömmlicher Full-HD-TV.

Zwar fallen die Preise auch bei den etablierten Hersteller, so will LG einen 4K-Fernseher mit 1,65 Metern Diagonale für 4000 Euro anbieten. Doch auch bei Hisense ist noch Luft: Der 58-Zöller soll nach Aussage der deutschen Vertretung im Weihnachtsgeschäft für nur 2000 Euro über die Ladentheke gehen. Wir wollten wissen, ob diese Preismagerkur Auswirkung auf die Qualität hat.

Gut ausgestattet

Der 1,47-Meter-TV erinnert äußerlich an Sony- und Samsung- TVs der letzten Generation – schmale Displayeinfassung, niedriger Stand, ovaler Chrombügel als Fuß. Seine Ausstattung kann sich sehen lassen: Netzwerkanschluss per Kabel und drahtlos, Triple- Tuner für Kabel- und Satellitenempfang, vier HDMI- und drei USB-Ports, TV-Aufzeichnung an USB und 3D-Shutter-Technik.

Die PVR-Funktion arbeitet problemlos, man kann sowohl direkt beim Zuschauen als auch Timer-gesteuert direkt am Gerät auf USB-Festplatten aufnehmen. Erste Schwächen zeigen sich bei der 3D-Wiedergabe: Sie leidet unter leichtem Ghosting und wie bei Shutter-3D üblich unter dem Flimmern des Umgebungslichts durch die 3D-Brille.

Ein eigentlich komplett schwarzes Bild ist auf dem LTDN58XT880 durch störende Aufheller verunstaltet.

Als Smart-TV kann der LTDN58XT880 Internetseiten entweder direkt im Browser oder über Apps anzeigen und er beherrscht den Videotext HbbTV. Für Social Media stehen Facebook, Twitter und Picasa bereit. In eine Öffnung oben im TV-Gehäuse passt eine Webcam zum Skypen; die optionale Kamera gibt es aber noch nicht.

4K oder nicht 4K

Im Heimnetzwerk kann der Fernseher Fotos per DLNA streamen, aber keine Videos oder Musik wiedergeben. Die spielt der integrierte Medienplayer immerhin von angeschlossenen USB-Speichern. Nur leider nicht so, wie man es sich von einem 4K-Display wünscht: Fotos werden augenscheinlich zunächst auf Full-HD-Auflösung (1920 × 1080 Bildpunkte) reduziert und dann von der Displayelektronik auf die 3840 × 2160 LCD-Pixel hochgerechnet – die Qualität leidet sichtlich darunter. Videos nimmt der LTDN 58XT880 an USB maximal in Full-HD-Auflösung entgegen. Die Bildaufbereitung im TV-Betrieb ist ebenfalls mäßig: Die Farben stimmen nicht, Konturen sind stark überschärft, helle Bildteile überstrahlen.

4K-Signale spielten wir per HDMI mit 30 Hz von einem PC zu. Anzeigen konnte sie der Fernseher zunächst nicht – es blieb bei weißem Rauschen. Erst nach einem Firmware-Update durch Hisense gab das Display die Ultra-HD-Signale sehr fein gezeichnet wieder und konnte dann auch Zwischenbilder zur Bewegungsglättung berechnen.

Insgesamt enttäuschte der 4K-Fernseher von Hisense trotz guter Ausstattung: Man profitiert kaum von der höheren Auflösung, im Gegenteil ist die Bildqualität im TV-Betrieb schlechter als bei guten Full-HD-Fernsehern. Einzig am PC verhielt sich das Ultra-HD-Display (nach dem Firmware-Update) artgerecht. Einen detaillierten Testbericht zum LTDN58XT880 bringt c't in Ausgabe 25/13, die ab Montag 18.11. erhältlich ist. (uk)