Freifunk-Futter für Köpfe und Konsolen

An diesem Wochenende findet in Berlin wieder das "Freifunk Wireless Community Weekend 2008" statt.

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Von
  • Richard Sietmann

Ab dem heutigen Freitag bis zum Sonntag treffen sich in Berlin wieder die Freifunker zum "Wireless Community Weekend 2008", um sich über die neuesten Entwicklungen rund um das "wireless-community-mesh-networking" zu informieren und auszutauschen. Das von freifunk und c-base organisierte Hackertreffen wartet mit einem umfangreichen Programm an Workshops und Vorträgen für die Teilnehmer und Besucher auf. In "Community Tracks" werden zum Beispiel "Freifunk Weimar" und "berlin nord-ost" über ihre Erfahrungen mit dem Aufbau und Betrieb eines dezentralen Freifunk-Mesh-Networks berichten. Anleitungen und Tipps, wie sich Freifunker am besten im Web 2.0 präsentieren, will Mario Behling geben, der das wohl umfassendste Portal für Wireless-News und -Blogs der weltweiten Communities betreibt.

Um "Offene Netze und Recht" geht es in dem Panel von Reto Mantz, der zu diesem Thema gerade seine Dissertation veröffentlicht hat und nun mit Markus Beckedahl von netzpolitik.org und anderen die Möglichkeiten und Chancen diskutieren wird, wie die Politik Freie Funknetze fördern und auf welche Weise die Rechtssituation für Gateway-Betreiber verbessert werden kann. In einem weiteren Panel berichtet Jürgen Neumann über die Konferenz "OpenTechSummit Taiwan 2008" und informiert über die zukünftigen Produktstrategien einiger Hardware-Hersteller hinsichtlich der "Open Hardware"-Initiativen.

Auch die "eher Consolen orientierten Teilnehmer", so versprechen es die Veranstalter, werden mit Vorträgen und Workshops zu Freifunk-Firmware, Routing-Protokollen, HF-Voodoo und Hardware-Hacking auf ihre Kosten kommen. Auf die Entwicklungen von OpenWRT, dem alternativen GNU/Linux Betriebssystem für Embedded-Hardware wie beispielsweise WLAN-Router, auf der auch die "FreifunkFunkFirmware" und andere Derivate aufsetzen, konzentriert sich Entwickler Felix Fietkau mit einem Review und Ausblick auf das Projekt "OpenWRT-Wireless Freedom". Sven-Ola Tücke, der Kopf hinter der auf OpenWRT aufsetzenden Freifunk-Firmware, wird mit einem Vortrag und Workshop auf den neuesten Stand des darin enthaltenen Layer-3 Routing-Protokolls OLSR eingehen. Und Marek Lindner, Simon Wunderlich und Elektra werden den neuen Algorithmus batman-IV vorstellen, der ein effizientes Layer-2-Routing ermöglicht. Zudem wird es während der ganzen Veranstaltung eine batman-Corner geben, wo die Entwickler eine Einführung in das Routing-Protokoll geben und wo sich die Teilnehmer den batman-Stack auf ihre mitgebrachte Hardware installieren können.

Aktuelle Informationen zu den einzelnen Workshops und Panels enthält das Wiki mit dem kompletten Programm der Veranstaltung, die auch in diesem Jahr wieder in dem Aktivistenzentrum c-base sowie Teilen des Jugendmedienhauses in der Rungestrasse 20 nahe dem S-Bahnhof Janowitzbrücke stattfindet. Der Eintritt ist wie immer frei, doch Spenden, so die Veranstalter, sind stets willkommen. (Richard Sietmann) / (jk)