McKinsey stellt Studie zu Effizienzsteigerungen in Rechenzentren vor

Das Wirtschaftsberatungsunternehmen McKinsey&Company hat gemeinsam mit dem Data-Center-Spezialisten Uptime Institute einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der Unternehmen helfen soll, den Energieverbrauch ihrer Rechenzentren zu senken und Kosten zu sparen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Wirtschaftsberatungsunternehmen McKinsey&Company hat gemeinsam mit dem US-amerikanischen Data-Center-Spezialisten Uptime Institute eine neue Studie zu möglichen Effizienzsteigerungen in Rechenzentren von Unternehmen präsentiert. Die Verfasser der Studie "Revolutionizing Data Center Energy Efficiency" (PowerPoint-Präsentation) konzentrieren sich dabei insbesondere auf Möglichkeiten zur Kostenreduzierung beim Betrieb der Rechenzentren und Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen (Greenhouse Gas, GHG).

Die Studienverfasser stellen dabei die These auf, dass sich die Menge der durch Rechenzentren verursachten Treibhausgasemissionen weltweit bis zum Jahr 2020 vervierfachen werde, sollten in den Zentren keine grundlegenden Änderungen implementiert werden. Blieben die jährlichen Zuwachsraten von bis zu 30 Prozent beim Energiebedarf konstant, so die Studienverfasser, würden bis zum Jahr 2010 zehn, und bis zum Jahr 2015 insgesamt 30 neue Kraftwerke benötigt, um allein den Energiehunger von Rechenzentren zu stillen.

"Derzeit wird viel über die nächste 'grüne' Generation von Rechenzentren geredet", erklärt der Leiter des Uptime Institute, Kenneth Brill. "Wichtig ist aber auch, dass bei bereits existierenden Zentren einfache Effizienzmaßnahmen ergriffen werden können, mit denen sich der Energieverbrauch senken lässt und Kosten gespart werden können." In der Studie werden mehrere Verbesserungsvorschläge genannt, die nach Angaben der Verfasser zu einer deutlichen Verbesserung der sogenannten Corporate Average Data Efficiency (CADE) führen sollen. Der CADE-Wert ist ein Produkt der Faktoren "Facility Energy Efficiency", "Facility Utilization", "IT Energy Efficiency" und "IT Utilization".

Den größten Effekt (Steigerung des CADE-Werts um 25 bis 30 Prozent) hat danach die Einführung von Virtualisierungstechniken in den Unternehmen, gefolgt von dem Hinweis, "tote Server" (also nicht oder kaum genutzte Server) abzuschalten (10 bis 25 Prozent). Die Installation aktueller Hardware soll ebenso einen bis zu 20 Prozent höheren CADE-Wert bringen wie die Nutzung von umweltfreundlicheren Servern mit Stromspartechniken. Die Einführung verbesserter Kühltechniken soll den CADE-Wert um bis zu 15 Prozent steigen lassen.

Auch für das Unternehmensmanagement haben die Wirtschaftsberater Tipps parat. So soll etwa der Betrieb und die finanzielle Verantwortung für die Rechenzentren künftig komplett in den Geschäftsbereich der Chief Information Officer (CIO) fallen. Gegenwärtig gäbe es in den Unternehmen zumeist noch getrennte Verantwortungsbereiche für das Anlagen-Management und IT-Fragen, was häufig kontraproduktiv sei. Zudem solle im Unternehmen der Posten eines Energieverantwortlichen geschaffen werden, der für die Einführung und die Überwachung sämtlicher Energiesparmaßnahmen zuständig ist. (pmz)