Amazons Cloud mit Streaming und PostgreSQL

Auf seiner Veranstaltung re:Invent hat der Internethändler neue Dienste für seinen Cloud Service AWS angekündigt. Der Schwerpunkt liegt auf dem schnellen Verteilen großer Datenmengen.

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Von
  • Christian Kirsch

Zwei neue Dienste sollen Nutzern von Amazons Cloud-Dienst AWS das Streaming großer Datenmengen erleichtern: Mit AppStream sollen sie Videodaten zuverlässig auf nahezu beliebige Plattformen verteilen können, während Kinesis umgekehrt das Sammeln und Verarbeiten von Echtzeitdaten in AWS ermöglicht. Außerdem gibt es nun die freie relationale Datenbank PostgreSQL als weiteres Produkt für den Relational Database Service (RDS).

AppStream nutzt das proprietäre Protokoll STX, das laut Amazon die Netzverbindung ständig überprüft und die Videoqualität bei Bedarf an die Bandbreite anpasst. Wer die Technik nutzen will, bedient sich dafür eines speziellen SDK, das die Daten aufbereitet und verteilt. Als Server-Plattform ist bislang Microsofts Windows Server 2008 R2 erforderlich; Clients, die App-Entwickler selbst schreiben müssen, dürfen auf iOS, Android, Windows und Fire OS laufen. Mitte 2014 soll ein SDK für OS X hinzukommen. Als virtuelle Hardware ist eine EC2-GPU-Instanz erforderlich. Weitere Details beschreibt die Online-Dokumentation. Bislang gibt es AppStream nur als registrierungspflichtige Preview. In dieser Vorschau sind die ersten 20 Stunden Streaming-Zeit jedes Monats frei, danach fallen 0,83 US-Dollar pro Stunde an; maximal sind zehn Streams gleichzeitig möglich.

Speziell für das Auswerten großer Datenmengen in Echtzeit, wie sie etwa in Log-Dateien von Webservern anfallen, ist Kinesis gedacht. Der Dienst speichert eintreffende Datensätze, die maximal 50 KByte groß sein dürfen, intern für maximal 24 Stunden in AmazonDB-Tabellen. Nach außen stellt sich das als kontinuierlicher Datenstrom dar, auf den man per API lesend und schreibend zugreift. Auch Kinesis ist vorerst nur als Preview in der Amazon-Region US East zugänglich. Pro Stunde kostet es neben den Gebühren für DynamoDB 0,015 US-Dollar bei einem eingehenden Datenvolumen von 1 MByte/s. Für jeweils eine Million PUT-Operationen verlangt Amazon 0,028 US-Dollar. (ck)