Frankfurter Buchmesse: Digitale Bücher kommen
Unternehmen nutzen die Frankfurter Buchmesse als Werbeplattform für E-Books.
Trotz des beachtlichen Medienrummels um die elektronischen Bücher sind erst zwei Lesegeräte auf dem Markt - natürlich in den USA. Der SoftBook Reader mit edlem Lederdeckel und großem Display kostet 599.95 Dollar, NuvoMedias taschenbuchgroßes Rocket eBook schlägt mit 329 Dollar zu Buche.
Rund ein Jahr nach Verkaufsstart lässt das Leseangebot noch sehr zu wünschen übrig - das soll sich nun ändern: Die Hauptakteure hinter dem kürzlich verabschiedeten Open-eBook-Standard (OEB) für elektronische Bücher, Microsoft, SoftBook und NuvoMedia, demonstrieren auf der Frankfurter Buchmesse, dass an Bits statt Druckerschwärze kein Weg vorbeiführe.
Gestern rief Microsoft einen hochdotierten Literaturpreis für E-Books im OEB-Format aus, heute setzt sich NuvoMedia in Szene: Neben der deutschen Version des Rocket eBook präsentiert CEO Martin F. Eberhard ein deutsches Distributionssystem für E-Books. Um Verlagen elektronische Kopien gedruckter Bücher schmackhaft zu machen, hat die Online-Buchhandlung BOL eine Website eingerichtet, auf der sich zunächst nur ausgewählte und mit Rocket eBook ausgestattete Verlage Bücher laden können. Nächstes Jahr, wenn NuvoMedia das Lesegerät auch hier zu Lande verkaufen will, soll der komplette E-Book-Vertrieb über BOL abgewickelt werden.
Digibuch, ein Versender digitaler Bücher in Adobes PDF-Format, wartet dagegen nicht auf Lesegeräte. Anlässlich der Buchmesse hat das Unternehmen einen Reader für den Palm-PDA zusammen mit einem E-Commerce-System für den E-Book-Versand vorgestellt. Seit gestern können sich Interessierte den Reader nach Angabe von Namen und Bankverbindung herunterladen. (jr)