Deutscher PC-Markt zum Jahresende 2008 nochmals zweistellig gewachsen

Nach Angaben der Marktforscher von Gartner wurden im vierten Quartal 2008 hierzulande gut 3,9 Millionen Rechner verkauft. Das Wachstum gegenüber der Vorjahresperiode lag mit 13,5 Prozent über dem westeuropäischen Durchschnitt.

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Von
  • Matthias Parbel

Nach Angaben der Marktforscher von Gartner wurden hierzulande im vierten Quartal 2008 rund 3,89 Millionen Rechner verkauft. Während sich gewerbliche Kunden sehr zurückhaltend zeigten, kurbelten Endverbraucher den PC- und Notebookverkauf zum Jahresende noch einmal nachhaltig an. Gegenüber dem Schlussquartal 2007 kletterten die Absatzzahlen in Deutschland um 13,5 Prozent. – der Zuwachs lag damit knapp über dem westeuropäischen Durchschnitt von 12,1 Prozent.

Anders als das weltweite PC-Geschäft im vierten Quartal 2008 zeigen die Märkte in Zentraleuropa somit noch keine Auswirkungen der Finanzkrise. Gartner-Analystin Meike Escherich warnt jedoch: "Ungeachtet der deutlichen Absatzsteigerungen zum Ende des vergangenen Jahres müssen sich die PC-Hersteller 2009 auch in Deutschland auf harte Zeiten einstellen." Escherich rechnet mit deutlichen Umsatzeinbußen – die Verkaufszahlen werden dabei leicht zurückgehen, bestenfalls konstant bleiben.

Verkaufsrenner im Weihnachtsgeschäft waren erneut Notebooks – die Absatzzahlen kletterten gegenüber dem vierten Quartal 2007 um 36 Prozent. Notebooks machen hierzulande nun zwei Drittel aller verkauften Computer aus, also rund 2,5 Millionen Stück. Jeder fünfte mobile Rechner ist bereits ein Netbook. Die Verkaufszahlen von Desktop-Systemen sind unterdessen weiter rückläufig – Gartner meldet ein Minus von 14 Prozent im Quartalsvergleich.

Unter den größten Herstellern hierzulande musste allein Fujitsu Siemens Computers (FSC) Einbußen hinnehmen. Nach Escherichs Einschätzung hatte der Hersteller insbesondere in der Folge der Wiedereingliederung in den Fujitsu-Konzern unter den laufenden Umstrukturierungsmaßnahmen zu leiden. Die Verkaufszahlen brachen um fast 17 Prozent ein, FSC konnte dennoch Rang drei im Gesamtmarkt und die Spitzenstellung bei Desktop-PCs behaupten. Hewlett-Packard und Acer hingegen bauten ihre Spitzenstellung aus, mit einem Wachstum von jeweils deutlich über 20 Prozent. Beide profitierten vor allem von der hohen Nachfrage nach Mobilrechnern.

Asus (Rang 6) und Samsung (Rang 8) gelang es sogar, ihren Marktanteil bei Notebooks zu verdoppeln, erklärte Escherich. Der Aldi-Hoflieferant Medion und der texanische Hersteller Dell festigten ihren vierten respektive fünften Rang in der Spitzengruppe mit solidem Wachstum von rund 14 Prozent.

Top-5-PC-Hersteller Deutschland, Q4-2008; (Stückzahlen in Tausend)
Firma Stück
Q4-2008
Marktanteile
Q4-2008
Stück
Q4-2007
Marktanteile
Q4-2007
Veränderung
Q4-2008 zu Q4-2007
Hewlett-Packard 531 13,6 % 429 12,5 % 23,8 %
Acer 500 12,8 % 396 11,5 % 26,2 %
Fujitsu Siemens 449 11,5 % 541 15,8 % -16,9 %
Medion 320 8,2 % 281 8,2 % 13,8 %
Dell 319 8,2 % 280 8,2 % 14,1 %
Andere 1779 45,7 % 1506 43,8 % 18,1 %
Gesamtmarkt 3898 100,0 % 3433 100,0 % 13,5 %
Quelle: Gartner 2009

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