Paypal will Crowdfunding-Bremse lockern

Bisher sorgt der Käuferschutz des Bezahldienstleisters dafür, dass Geld für Crowdfunding-Projekte nicht rechtzeitig fließt. Das könnte sich demnächst ändern.

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Der Crowdfunding-Boom könnte dazu führen, dass Paypal einige seiner Regeln ändert. Dies sagte Paypal-Chef David Marcus am Sonntag gegenüber heise online. Mehrmals hat Paypal erfolgreichen Crowdfunding-Projekten den Geldhahn zugedreht: Die Einnahmen, die auf dem Paypal-Konto gelandet waren, wurden ohne Vorankündigung gesperrt. Erst wenn das Projekt umgesetzt würde, wird das Geld ausgezahlt, was die Crowdfunding-Idee ad absurdum führt. Auch Teilausschüttungen bei Projektfortschritten sind kaum eine brauchbare Lösung.

Kern des Problems ist laut Marcus der von Paypal gewährte Käuferschutz. Demnach können Verbraucher entschädigt werden, wenn sie die bezahlte Leistung nicht erhalten. Dieser Schutz greife derzeit auch für Crowdfunding-Projekte. Doch bei ihnen liegt ein erhöhtes Risiko in der Natur der Sache. "Vielleicht kommt morgen jemand und sammelt mit dem Versprechen einer Zeitmaschine viel Geld", meinte Marcus. Bei ausbleibender Lieferung müsste Paypal dann die gutgläubigen Zahler entschädigen. Davor will sich sein Unternehmen schützen.

Nun gibt es User, die das Risiko bewusst eingehen wollen. Daher tüfteln Juristen an Regeln, die Crowdfunding vom Käuferschutz ausnehmen soll. Dies geschieht durchaus im Eigeninteresse der eBay-Tochter, da Nutzer zu weniger restriktiven Zahlungsverfahren abwandern können. Ob und wann neue Bestimmungen in Kraft treten, steht aber noch nicht fest. (anw)