Über die Werbemonetarisierung von Power-Usern

In der Anfangszeit der Werbemonetarisierung gingen Entwickler davon aus, dass Programme mit einer möglichst loyalen Kundenschicht für diese Art der Monetarisierung ideal geeignet sei. Eine kurze Analyse des eigenen Verhaltens ergab, dass Power User jedoch über kurz oder lang eine gewisse Blindheit für Werbeanzeigen entwickeln.

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Von
  • Tam Hanna

In der Anfangszeit der Werbemonetarisierung gingen Entwickler davon aus, dass Programme mit einer möglichst loyalen Kundenschicht für diese Art der Monetarisierung ideal geeignet sei. Wissenschaftliche Taschenrechner haben im Allgemeinen Kunden, die so gut wie nie zu einem anderen Produkt wechseln.

Ich wagte mit TouchCalc einen praktischen Versuch – einige Varianten des Systems wurden nur als werbefinanzierte Applikation angeboten, um das Schließen langfristiger Verträge mit Kunden zu vermeiden. Mittlerweile hat das Produkt einige Zeit im Markt verbracht und auch schon die eine oder andere Kilotransaktion erledigt. Die gewählten Werbenetzwerke funktionieren gut, jeden Tag wird eine große Menge von Bannern ausgeliefert.

Trotz dieser (normalerweise) attraktiven Zahlen ist die Entwicklung der Clickthrough-Rate alles andere als befriedigend. Die Nutzer verwenden das Programm regelmäßig und sehen jeden Tag Werbung – leider wird sie so gut wie nie angeklickt. Eine kurze Analyse des eigenen Verhaltens ergab, dass Power User über kurz oder lang eine gewisse Blindheit für Werbeanzeigen entwickeln. Da die meisten Werbenetzwerke pro Klick bezahlen, ist diese Nutzerschaft alles andere als ergiebig.

Diese Erfahrungen decken sich mit den Aussagen von Managern von Ringtone- und Wallpaper-Anbietern. Der durchschnittliche Käufer eines derartigen Inhalts ist ein sechzehnjähriges Mädchen ohne technisches Interesse – dass eine fünfzehnjährige Rüstungselektronikerin ihren Hintergrund lieber auf Flickr zusammensucht, folgt aus der Logik. ()