Mediaplayer Winamp ist am Ende

Winamp macht dicht. Die einst populäre Software zum Abspielen vor allem von Musikdateien und CDs wird nicht mehr weiterentwickelt, die zugehörigen Dienste werden eingestellt.

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Der Mediaplayer Winamp wird nicht mehr weiterentwickelt. Auf der gleichnamigen Website prangt nun ein Hinweis, dass Winamp.com und die dazugehörigen Web-Dienste ab dem 20. Dezember nicht mehr verfügbar sein werden. Ebenso werde die Software nicht mehr zum Download bereit stehen. Winamp bedankt sich bei den Nutzern für 15 Jahre Unterstützung.

Winamp wurde von Justin Frankels Firma Nullsoft programmiert und 1997 als Shareware veröffentlicht – die Software entwickelte sich zum meistgenutzten Medienplayer und war wohl eines der bekanntesten Windows-Programme. Das Jingle "It really whips the llama's ass!" kannte praktisch jeder Windows-Anwender. Nullsoft wurde 1999 von AOL übernommen. Rob Lord, ehemaliger General Manager von Winamp, sagte voriges Jahr in einem Interview, Winamp hätte – ohne Missmanagement von AOL – heute den Stellenwert haben können, den Apples iTunes nun einnehme.

Winamp setzte laut Medienberichten zuletzt jährlich 6 Millionen US-Dollar um und soll noch einige Million Nutzer haben. 2010 erschien ein Version für Android, 2011 eine Mac-Version. Eine Petition auf change.org an AOL, Winamp am Leben zu halten oder den Quellcode zu veröffentlichen, hat bisher über 900 Unterstützer gefunden.

Eingefleischte Winamp-Nutzer müssen sich nun notgedrungen nach Alternativen umsehen. Wer sich möglichst wenig umgewöhnen will, findet möglicherweise in Aimp Ersatz. Er nutzt weitgehend die von Winamp bekannten Tastenkürzel, unterstützt Skins und Plug-ins. Weitere Winamp-Alternativen zeigt das heise Software-Verzeichnis in einem Themen-Special.

Siehe dazu auch:

  • Winamp im heise-Softwareverzeichnis

(anw)