Kabelnetz: Direkte Konkurrenten ausgebootet

Mannesmann oder Viag Interkom haben keine Chance mehr auf das Breitbandnetz der Telekom.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die Deutsche Telekom geht in die entscheidende Auswahlrunde für den Verkauf ihres Breitbandkabelnetzes. Unter den 17 zu Gesprächen eingeladenen Bewerbern sei eine weitere Auswahl getroffen worden, bestätigte ein Telekom-Sprecher am Donnerstag. Die verbliebenen Interessenten könnten in den kommenden Wochen nähere Geschäftsdaten einsehen. Die Schlussrunde der Verkaufsgespräche werde im November beginnen.

Die inländischen Telekom-Konkurrenten Mannesmann und Viag Interkom gehen leer aus. Mannesmann zeigt sich über das Ausscheiden aus dem Bewerber-Rennen enttäuscht. Offensichtlich wolle die Telekom im weiteren Verkaufsverfahren keine Bieter zulassen, die bereits ein aktives Telekommunikationsgeschäft in Deutschland betreiben, erklärte das Düsseldorfer Unternehmen. Unabhängig von dieser Entscheidung werde Mannesmann Arcor seine Strategie im Multimedia-Bereich fortführen. Viag Interkom gibt sich gelassener. "Das Fernsehkabelnetz ist für uns nicht kriegsentscheidend", sagte ein Unternehmenssprecher. Hauptpfeiler des direkten Zugangs zum Endkunden sei für das Unternehmen der drahtlose Teilnehmeranschluss. Viag Interkom hat bereits im August von der Regulierungsbehörde Lizenzen für Richtfunkfrequenzen erhalten. Ein Einstieg beim Kabelnetz der Telekom wäre nur eine ergänzende Investition gewesen.

Von den übrigen Interessenten hätten nun vor allem ausländische Interessenten Chancen, weil sie mehr geboten hätten, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Der Telekom-Sprecher wollte sich zu den Kandidaten nicht äußern. Das Bonner Unternehmen erwartet von dem mehrheitlichen Verkauf des Kabelnetzes einen Erlös von deutlich mehr als 20 Milliarden DM. (dz)