MySpace übergibt Daten von Sexualstraftätern an US-Staatsanwaltschaft

Das Social Network reagiert mit der Übergabe von 90.000 Profilen auf eine Aufforderung des Justizministeriums von Connecticut.

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Von
  • Thomas Pany

Die US-amerikanische Social-Networking-Website MySpace hat Namen und Profile von 90.000 Nutzern, die als Sexualstraftäter identifiziert und gesperrt wurden, an Strafverfolgungsbehörden in den USA übergeben. Damit hat MySpace auf eine Aufforderung des Justizministeriums von Connecticut reagiert.

Der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, betonte in einer Stellungnahme zur Reaktion von MySpace, dass die Zahl der identifizierten Sexualstraftäter die vorher anerkannten um 40.000 überstiegen. Die "schockierende Enthüllung" beweise, dass Social-Networking-Websites "auch jetzt noch voll von Unholden sind". Die Staatsanwaltschaft in Connecticut werde die Daten der Sexualstraftäter aus MySpace-Profilen mit eigenen Daten über sie abgleichen und prüfen, ob die fraglichen Personen etwa gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben.

Bereits im Mai 2007 hatten Staatsanwaltschaften mehrerer US-Staaten großen Druck auf MySpace ausgeübt, woraufhin die Betreiber der Webseite Profile ihrer Nutzer mit Hilfe der Software Sentinel Safe abglichen und die gefundenen Daten von Sexualstraftätern an US-Justizminister übergab. Im Juni 2007 meldete die texanische Staatsanwaltschaft, dass sie sieben vorbestrafte Sexualtäter verhaftet habe, die einen Account bei MySpace hatten.

Ihre Identitäten seien mit Hilfe von Daten aufgedeckt worden, die MySpace-Betreiber nach politischem Druck aus diversen US-Bundesstaaten ausgehändigt hatten. Sechs der verhafteten Männer wurden beschuldigt, durch die Aktivierung eines MySpace-Accounts gegen gerichtliche Auflagen verstoßen zu haben, nicht das Internet zu nutzen. Der siebte Beschuldigte habe sich nicht pflichtgemäß als Sexualstraftäter registrieren lassen. Momentan wartet Blumenthal noch auf eine Antwort auf eine Anfrage an Facebook in der gleichen Angelegenheit. ()