In drei Vierteln aller bundesdeutschen Haushalte stehen Computer

Eine Stichprobe des Statistischen Bundesamtes hat Daten zur Ausstattung der Deutschen mit elektronischen Konsumgütern im Jahr 2008 geliefert.

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Von
  • Frank Möcke

Im Rahmen einer Einkommens- und Verbrauchsstichprobe Zuhause in Deutschland haben rund 60.000 Haushalte stellvertretend für die rund 39 Millionen Privathaushalte in Deutschland dem Statistischen Bundesamt freiwillig Auskunft über ihre Lebenssituation am Stichtag, dem 1. Januar 2008, gegeben. Die Erhebung hat auch Daten zur Ausstattung mit elektronischen Konsumgütern geliefert.

Anfang 2003 verfügten bereits 73 % der privaten Haushalte über mindestens ein Mobiltelefon, Anfang 2008 wurde in 86 % aller privaten Haushalte mit dem Handy telefoniert. Die Gesamtzahl der vorhandenen Mobiltelefone ist von 4,5 Millionen (1998) auf 60 Millionen gestiegen – daraus errechnet sich nun eine durchschnittliche Anzahl von 1,5 Mobiltelefonen je Privathaushalt. Der Ausstattungsgrad bei Festnetztelefonen sank im Bundesdurchschnitt von 95 % (2003) auf 90 %. Am markantesten zeigt sich diese Entwicklung in den neuen Ländern und Berlin-Ost, denn hier sank der Ausstattungsgrad im gleichen Zeitraum von 94 % auf 86 %. Dagegen fiel der Rückgang im früheren Bundesgebiet von 95 % auf 91 % eher gering aus. Vor allem Ältere halten dem Festnetztelefon die Treue.

21 % der Haushalte besaßen 2008 ein Navigationssystem, wobei der Ausstattungsgrad in den neuen Ländern und Berlin-Ost mit 17 % geringer war als im früheren Bundesgebiet (21 %). Die Höhe des Haushaltsnettoeinkommens war von entscheidender Bedeutung für die Anschaffung.

Stand 1993 gerade einmal in jedem fünften Haushalt ein PC, so verfügten Anfang 2008 bereits drei Viertel aller Haushalte über einen oder mehrere PC. Stark zugenommen hat der Anteil mobiler PC: Besaßen Anfang 2003 nur 11 % ein Notebook, einen Laptop oder Palmtop, waren es Anfang 2008 bereits 35 %. Damit hat sich die Anzahl der PC in den letzten 15 Jahren beinahe versechsfacht.

Waren 1998 erst 3,1 Millionen Internetzugänge erfasst, so hatte sich die Zahl nur fünf Jahre später mit 18,2 Millionen nahezu versechsfacht.Gelangten vor zehn Jahren nur 8 % der privaten Haushalte ins Internet, so waren es fünf Jahre später bereits 46 %. Anfang 2008 verfügten 64 % der Haushalte über einen Internetanschluss.

Erstmalig wurde nach dem Besitz eines Flachbildfernsehers gefragt. In 16 % aller Haushalte befand sich mindestens ein LCD- oder Plasmafernseher. Rund 7 Millionen der insgesamt 58 Millionen Fernseher in Deutschland sind damit der neuen Technologie zuzurechnen.

Der Ausstattungsgrad mit Kabelanschluss ist 2008 im Vergleich zu 2003 zwar um 5 Prozentpunkte gesunken, steht aber mit 48 % noch an erster Stelle bei den Empfangsgeräten. 39 % der Haushalte sind mit einem Satellitenempfänger ausgestattet (1998 29 %). Mittlerweile verfügt jeder sechste Haushalt über einen Receiver für den digitalen terrestrischen Empfang (DVB-T) und jeder zwanzigste über einen Pay-TV-Decoder.

Anfang 2008 besaßen 85 % der Haushalte einen Fotoapparat. Der Ausstattungsgrad mit digitalen Geräten lag mit 58 % nur wenig unter dem mit analogen Geräten (61 %).

37 % der Haushalte besaßen einen oder mehrere MP3-Player und 19 % eine Spielkonsole. Bei Spielkonsolen liegen die Ausstattungsgrade in Haushalten mit Kindern weit über dem Bundesdurchschnitt. So war Anfang 2008 in 44 % der Paarhaushalte mit Kindern eine Konsole vorhanden, bei den Paaren ohne Kind waren es nur 11 %. (fm)