ISE: Werbe-Plakat erkennt Geschlecht und Altersgruppe

Die Large Format Displays (LFDs) von Samsung zeigen je nachdem, wer davorsteht, unterschiedliche Werbemotive an. Außerdem erhältlich: Großdisplays mit Vandalismus-Schutz.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Schöne neue Werbewelt: Auf der Integrated Systems Europe (ISE) in Amsterdam zeigt Samsung ein 57 Zoll großes Large Format Display (LFD), das erkennt, von wem es betrachtet wird. Eine Kamera nimmt das Umfeld auf, ein integrierter Rechner analysiert die Bilder und kann so Geschlecht und ungefähre Altersgruppe bestimmen. Je nach Einstellung lassen sich dynamisch an die Zielgruppe angepasste Werbemotive anzeigen.

Ein Samsung-Mitarbeiter erklärte gegenüber heise online, dass die Bildanalyse nicht hundertprozentig akkurat sei, man gehe aber beim Geschlecht von einer Erkennungsrate von 90 Prozent und bei der Altersgruppe von 88 Prozent aus. Samsung setzt Kamera und Software des US-israelischen Herstellers TruMedia ein. Die Erkennung basiert auf einer Gesichter-Bibliothek.

Bei der Live-Demonstration funktionierte die Geschlechtserkennung sehr akkurat und fast in Echtzeit, die Altersgruppen-Bestimmung war auf dem Samsung-Messestand dagegen abgeschaltet.

Der Betreiber des "intelligenten" Displays kann mit einem Statistiktool genaue Daten abrufen, also zum Beispiel in welchem Zeiträumen besonders viele Menschen der relevanten Zielgruppe die Werbemotive angesehen haben und wie lange.

Die Samsung-Public-Displays sind optional auch mit Touchscreen und Vandalismus-Schutz erhältlich. Wenn jemand beispielsweise einen Stein aufs Display schlägt, erkennt ein Sensor dies und startet die Kameraaufzeichnung. Gleichzeitig wird ein auffälliger Hinweis eingeblendet, dass ein Vandalismus-Versuch registriert wurde, die Bilder aufgezeichnet und an einen Server gesendet werden.

Im Allgemeinen unterscheiden sich LFDs von ihren kleineren Büro- und Wohnzimmer-Artgenossen durch ihre Optimierung auf den Rund-um-die-Uhr-Betrieb. So finden sich – besonders bei Außen-Displays – oft Kühl- und Heizsysteme im Gehäuse, die eine gleichbleibende Betriebstemperatur gewährleisten sollen. Außerdem sind die Displays stabiler und heller – laut Hersteller bis zu 2000 cd/qm (Candela pro Quadratmeter) hell leuchten die LFDs. Konventionelle Monitore schaffen maximal rund 300 cd/qm. Neben Samsung zeigten auf der ISE auch Hersteller wie LG, Mitsubishi und Panasonic LFDs. (jkj)