NASA will mit einem Trick das Weltraumteleskop Kepler retten

Eigentlich war die NASA-Sonde Kepler zur Suche nach Exoplaneten bereits aufgegeben worden, weil zu viele Steuerungsräder kaputt waren. Doch nun meint die NASA eine ungewöhnliche Steuerungshilfe gefunden zu haben.

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An der Kepler-Mission beteiligte Ingenieure glauben, einen innovativen Weg gefunden zu haben, die bereits aufgegebene Sonde wieder in Betrieb nehmen und weiter nach Exoplaneten suchen zu können. Das teilte die NASA mit und erläuterte die Prozedur, die bereits erprobt werde. Eigentlich war die Mission im August für beendet erklärt worden, nachdem der Ausfall von zwei der vier sogenannten Reaktionsräder es unmöglich erschienen ließ, die Sonde weiter in Position zu halten. Zuvor hatte Kepler Tausende Planetenkandidaten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, von denen mehr als 135 bestätigt werden konnten.

Erklärung der geplanten Prozedur

(Bild: NASA Ames/W Stenzel)

Wie die NASA nun erläutert, soll die ursprünglich für die Probleme verantwortliche "Übeltäterin" nun bei der Lösung helfen. Die Sonne macht die vier Reaktionsräder nötig, da der Druck der Photonen die Sonde ohne Korrektur kontinuierlich verschieben würde. Dazu sind mindestens drei funktionsfähige Reaktionsräder nötig, aber nun soll die Sonne selbst das dritte ersetzen. Die Sonde soll dazu so ausgerichtet werden, dass die Photonen einen gleichmäßigen Druck auf Kepler und die Solarpanele ausüben. Gegen diesen Widerstand sollen dann die anderen beiden Reaktionsräder arbeiten und die Sonde für den notwendigen Zeitraum auf Position halten. Aufgrund der wechselnden Position beim Flug um die Sonne müsste die Ausrichtung mehrmals im Jahr korrigiert werden.

Gegenwärtig wird diese Prozedur getestet, muss Kepler doch für Tage und Wochen in einer genauen Position verharren. Nur so könnte erkannt werden, wenn ein Exoplanet vor seinem Heimatstern vorüber zieht. Diese Wiederinbetriebnahme von Kepler sei unter dem Projektnamen K2 dem NASA-Hauptquartier vorgestellt worden und bis Ende des Jahres solle entschieden werden, wie nun weiter verfahren würde.

Den ersten erdähnlichen von Kepler entdeckten Planeten in einer bewohnbaren Zone präsentierte die NASA bereits 2011. Von ihm stand aber nicht fest, ob er fest, flüssig oder gasförmig ist. Zuvor waren mit Kepler unter anderem mehrere etwa erdgroße, aber sehr heiße Exoplaneten entdeckt worden. Bei dem Teleskop war schon im Juli vergangenen Jahres das erste Reaktionsrad ausgefallen. Das zweite versagte im Mai 2013. Damals hieß es, Kepler habe die Erkenntnisse über Exoplaneten revolutioniert und dabei ist das gesammelte Material noch gar nicht vollständig ausgewertet. Insgesamt wurden mit Kepler und anderen Hilfsmitteln bereits über 1000 Exoplaneten nachgewiesen.

Exoplaneten (19 Bilder)

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Die bislang erdähnlichsten Exoplaneten – bestätigt und unbestätigt (*) – in einer habitablen Zone.
(Bild: PHL @ UPR Arecibo)

(mho)