Oracle: Dateisystem für das Internet

Larry Ellison ist seinem Ziel, die Bedeutung von Betriebssystemen zu schmälern, einen Schritt näher gekommen: Das Internet File System (IFS) soll Mitte Mai endlich ausgeliefert werden.

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Von
  • Jürgen Diercks

Larry Ellison, hauptamtlich Oracle-Chef und nebenher praktizierender Visionär, ist seinem Ziel, die Bedeutung von Betriebssystemen zu schmälern, einen Schritt näher gekommen: Das Internet File System (IFS), ursprünglich für Ende 1998 angekündigt, soll Mitte Mai endlich ausgeliefert werden. 700.000 Mitglieder des Oracle Technology Network (OTN) können die Software schon seit dem 24. April kostenlos aus dem Netz laden.

IFS ist ein Aufsatz für die Oracle8i-Datenbank und kann laut Hersteller mit 150 verschiedenen Dateiformaten umgehen. Es soll nicht nur herkömmliche Dateisysteme komplett ersetzen können, sondern dient auch als Entwicklungsplattform für Web-Anwendungen. Die Entwickler können IFS via XML und Java also an spezifische Bedürfnisse anpassen. Benutzeroberfläche ist ein Explorer-ähnlicher Browser.

Weil IFS alle Daten in der unterliegenden zentralen Datenbank hält, ist grundsätzlich ein erheblich ausgefeilteres Management der Dateien möglich, als es die ins Betriebssystem integrierten Filesysteme bieten. Beispielsweise kann der Benutzer über verschiedene Protokolle (SMB, HTTP, FTP , IMAP4 und SMTP) auf das Dateisystem zugreifen. Es ist möglich, Dateien, die aktuell in unterschiedlichen Server-Anwendungen liegen, zentral zusammenzuführen. Zudem bietet das Filesystem einige Funktionen zur Verwaltung des Inhalts, beispielsweise Volltextsuche und Versionskontrolle. (jd)