Deutsche sind eifrige Online-Verkäufer
Insgesamt 13 Millionen Deutsche haben im vergangenen Jahr privat über das Internet verkauft. Damit nimmt Deutschland im europäischen Vergleich hinter Dänemark eine Spitzenposition ein, meldet der Bitkom.
Jeder fünfte Deutsche im Alter zwischen 16 und 74 Jahren hat 2007 privat Waren oder Dienstleistungen über das Internet angeboten. Wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) unter Berufung auf Zahlen von Eurostat erklärt, waren demnach 13 Millionen Bürger im vergangenen Jahr als private Online-Verkäufer aktiv. Damit nimmt Deutschland im europäischen Vergleich hinter Dänemark eine Spitzenposition ein.
Während bereits für 41 Prozent der Deutschen das Internet eine willkommene Einkaufsquelle ist, stieg auch die Zahl der Verkäufer in den letzten 6 Jahren kontinuierlich an. 2002 lag der Anteil der privaten Anbieter noch bei 5 Prozent, 2004 waren schon 9 Millionen (14 Prozent) aktive Verkäufer. Im laufenden Jahr rechnet der Bitkom mit deutlich mehr als 14 Millionen. "Der Handel über das Internet hat sein Nischendasein beendet und ist auch für Privatleute zum Standard geworden", betont Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
Im Gegensatz zu gewerblichen Anbietern genießen private Verkäufer verschiedene Vorteile im Online-Handel: so sind sie beispielsweise nicht gesetzlich dazu verpflichtet, einen Widerruf oder Rückgabe der angebotenen Waren oder Dienstleistungen einzuräumen. Auch die Gewährleistung können private Verkäufer mit einem entsprechenden Hinweis – beispielsweise: "Die Ware wird unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung verkauft" – ausschließen. Ebenso wenig wie Händler sind sie jedoch vor Schadensersatzansprüchen gefeit, die bei Urheberrechtsverletzungen geltend gemacht werden können. Daher warnt der Bitkom unter anderem ausdrücklich vor der Verwendung von Bildmaterial in Online-Angebote, sofern der Verkäufer nicht über die Rechte daran verfügt.
Für das Länder-Ranking zu den privaten Online-Verkäufen in der EU wurden Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat herangezogen, die Verbraucher von 16 bis 74 Jahren befragt hatte. Ausschlaggebend für die Wertung innerhalb der Studie war, dass die Personen in den letzten 3 Monaten vor der Umfrage privat Waren oder Dienstleistungen im Internet angeboten hatten. (map)
