Britische Parlamentsmitglieder unterstützen Anti-Amazon-Kampagne

Weil Amazon in Großbritannien 2012 weniger Steuern abführte als das Versandhaus an Investitionsbeihilfen erhielt, unterstützen britische Parlamentarier eine Boykott-Kampagne gegen den Online-Konzern.

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Von
  • Jürgen Seeger

Weihnachtseinkäufe ohne Amazon sind das aktuelle Ziel der Kampagne "Boycott Amazon", die das britische Magazin Ethical Consumer initiiert hat. Grund sind die aggressiven Steuervermeidungsstrategien des Konzerns. So zahlte der 2012 in Großbritannien nur 2,4 Millionen Pfund, erhielt aber 2,5 Millionen Pfund staatlicher Beihilfen für den Bau einer neuen Niederlassung. Die Labor-Parlamentarierin Margaret Hodge, eine der prominenten Unterstützerinnen der Kampagne, bezeichnete das Vorgehen von Amazon nicht nur als unmoralisch, sondern auch als wettbewerbsverzerrend gegenüber dem stationären Buchhandel und einheimischen Handelsketten. Die Kampagne wird auch von anderen Labour-Abgeordneten unterstützt.

Auch die Gewinne aus dem 6,5 Milliarden Euro schweren Deutschlandgeschäft werden nicht im Inland versteuert, der Online-Händler leitet sie ins Niedrigsteuerland Luxemburg um. Hierzulande droht dem Weihnachtsgeschäft von Amazon Ungemach von anderer Seite: Die Gewerkschaft Verdi hat eine Serie von Streiks wegen schlechter Arbeitsbedingungen und Dumping-Löhnen begonnen. (js)