BlackBerry stellt neue Version von BES 10 vor und wechselt das Thema

Statt Endgeräten stellt Interims-CEO John Chen nun BlackBerrys Expertise beim Management mobiler Geräte in den Vordergrund.

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Während BlackBerry unter dem deutschen CEO Thorsten Heins noch stark auf den Verkauf von BlackBerrys an Privatkunden setzte, kehrt der neue Interims-CEO John Chen wieder zu den Wurzeln des Unternehmens zurück und setzt auf Geschäftskunden. Dabei thematisieren die Kanadier nun ihre Expertise beim Management mobiler Geräte. BES 10 (BlackBerry Enterprise Service) ist notwendig, um Geräte mit BlackBerry 10 zu verwalten, und es ermöglicht es, einen geschützten Unternehmensbereich auf dem Endgerät einzurichten. Mit Secure Workspace exportiert BlackBerry das Konzept auch auf iOS- und Android-Geräte und steht hier in direkter Konkurrenz zu etablierten Container-Anbietern wie Good.

Mit der neuen Version BES 10.2 verfeinert BlackBerry nun das Management der Handhelds weiter. Analog zu den BlackBerrys gibt es nun auch bei Android und iOS verschiedene Aktivierungsmodi: "MDM controls" erlaubt das einfache Management, "Work and personal – full control" kontrolliert sowohl den Unternehmens- als auch den Privatbereich, "Work and personal – user privacy" schließlich lässt den privaten Bereich des Smartphones unberührt. So passt sich BES unterschiedlichen Anforderungen von BYOD (Bring your own device) bis zu stark reglementierten Unternehmen an.

Für Unternehmen mit IBM Notes Traveler gibt es zwei wichtige Erweiterungen. BES 10 erlaubt nun die Synchronisation von Todo-Listen und die Verbindung mit LDAP-Servern wie IBM Domino und setzt damit kein User Management in Active Directory mehr voraus.

Wie zuvor im BlackBerry Workspace unterstützt BES 10 nun die Verwendung von S/MIME-Zertifikaten im Secure Workspace auf Android und iOS und ermöglicht es dadurch, E-Mails zu signieren und zu verschlüsseln.

Über ein Selbstbedienungsportal können Anwender nun einfache Verwaltungsfunktionen ohne den Admin ausführen, etwa ein Aktivierungskennwort für BlackBerry, Android oder iOS Secure Workspace generieren oder von Ferne Daten auf dem Gerät löschen, falls es verloren gegangen ist. Weitere Details zur neuen Version findet man in diesem vom Hersteller veröffentlichten PDF.

Sich auf MDM (Mobile Device Management) oder EMM (Enterprise Mobile Management) zu konzentrieren ist für BlackBerry notwendig, weil sich immer mehr MDM-Anbieter auf die BlackBerry-Kunden fokussieren und eine Ablösung von BlackBerry durch Android und iOS versprechen. Chen attackierte diese Anbieter als kleine Startups, die jährlich neues Risikokapital brauchen. Dabei hat in dieser Branche längst eine Konsolidierung begonnen. Kürzlich kündigte IBM an, den Hersteller Fiberlink Communications zu übernehmen und in sein "Mobile First"-Portfolio zu integrieren. Anfang des Jahres hatte Citrix bereits die Übernahme von Zenprise abgeschlossen. Wenn BlackBerry auch in der Zukunft eine Rolle spielen will, dann müssen die Kanadier jetzt ihr BES10 etablieren.
(vowe)