Kriminelle stehlen 9 Millionen Dollar in weltweitem Coup

Mit geklonten Debit-Karten haben Kriminelle innerhalb weniger Stunden neun Millionen US-Dollar von Konten abgehoben. Die Kartendaten stammten aus einem Ende 2008 bekannt gewordenen Angriff auf einen Finanzdienstleister.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Mit geklonten Debit-Karten haben US-Berichten zufolge Kriminelle innerhalb weniger Stunden neun Millionen US-Dollar von Konten abgehoben. Die zum Erstellen der Karten erforderlichen Daten stammten offenbar aus einem Ende 2008 bekannt gewordenen Angriff auf den Finanzdienstleister RBS World Pay, der für Unternehmen die Auszahlung von Lohngeldern vornimmt. Dabei hatten die Eindringlinge laut RBS die Daten von 100 Karten aussspioniert.

Nach Angaben des FBI führten die Kriminellen den Coup sehr koordiniert durch. So hätten sie das Geld am 8. November 2008 von 130 Geldautomaten in 49 Städten weltweit, darunter Atlanta, Chicago, New York, Montreal, Moskau und Hongkong im 30-Minuten-Takt abgehoben. Das besondere an dem Coup: Normalerweise ist die Summe der Auszahlungen am Automaten pro Tag begrenzt. Vermutlich hatten die Hacker bei dem Einbruch in das Netz von RBS aber nicht nur die Daten gestohlen, sondern auch die Limits manipuliert. Damit konnten die Täter dann über höhere Summen verfügen.

Zwar habe man von vielen Abhebern Videoaufnahmen. Dabei soll es sich aber nur um "Casher" handeln, die die "Drecksarbeit erledigen". Dennoch erhofft sich das FBI, von einem Casher Informationen zum Auftraggeber zu erhalten. Derzeit habe man jedoch noch keine Täter gefasst.

Erst kürzlich hatte der Zahlungsdienstleister Heartland Payment Systems zugegeben, dass Unbekannte bösartige Software in seine Systeme eingebracht und über mehrere Wochen hinweg Kreditkartendaten ausspioniert hatten.

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(dab)