Schweizer Journalisten observieren Geheimdienst-Chef

Die Schweizer "Wochenzeitung" hat den Spieß umgedreht und den Geheimdienst-Chef Markus Seiler überwacht. Was sie herausfand, hat sie im Web veröffentlicht.

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Die Schweizer Journalisten Jan Jirát und Dominik Gross wollten wissen, was über einen Menschen herauszufinden ist, ohne ihn wissen zu lassen, dass man etwas über ihn herausfinden will – so wie es Geheimdienste tun. Zum Objekt für ihr Experiment haben sie den Schweizer Geheimdienst-Chef Markus Seiler erkoren, um den Spieß umzudrehen, wie sie für die linksorientierte Die Wochenzeitung berichten. Herausgekommen ist eine Website, die scheinbar von Seiler selbst betrieben wird. Dort heißt es: "Nachdem ich schon alles über Sie weiß, dürfen Sie jetzt auch mal etwas über mich erfahren."

Auf der Website können die Besucher in Texten, Fotos und Videos erfahren, wo der Direktor des Nachrichtendienstes des Bundes aufgewachsen ist und wo er heute wohnt, wie seine Karriere verlief, wie viel er verdient, wo sein Arbeitsplatz liegt, wie sein Autofahrstil ist, wo seine Yacht ankert und in welche Kirche er geht. Darüber hinaus präsentiert die Website Seilers Hobbies, seine Freunde und seine Feinde.

In einem Werbevideo bietet die WOZ Seiler an, die gesamte Auflage der Sonderausgabe über Datenschutz und Überwachung für 96.000 Franken (78.500 Euro) zu kaufen, falls er verhindern wolle, dass die Bevölkerung "alles über sie weiß und nicht umgekehrt, wie sonst".

(anw)