Debian-Projekt aktualisiert die Paket-Policy

Init-Skripte müssen zukünftig mit temporären Dateisystemen in /var/lock und /var/run umgehen können, zudem wird UTF-8 für die Paketbeschreibungen und Hilfsdateien verbindlich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.

Russ Allbery, Mitglied des Debian Policy Teams, hat Version 3.8.1 der Debian Policy veröffentlicht, die Grundlage für Pakete für das nächsten Stable-Release alias Squeeze der Debian-Distribution ist.

Im Vergleich zur Version 3.8.0, die während der Fertigstellung der aktuellen Version 5.0 alias Lenny eingeführt wurde und für Lenny noch nicht verbindlich war, haben sich nur einige Details geändert. So müssen nun auch alle zur Paketverwaltung gehörigen Dateien, inklusive der Lizenzbeschreibungen, in UTF-8 eingereicht werden. Auch gibt es ab sofort nur noch ein genormtes Format für die Changelogs.

Die wichtigste Neuerung für die Entwickler und Paket-Maintainer ist, dass sie nun berücksichtigen müssen, dass die Verzeichnisse /var/lock und /var/run, in denen viele Prozesse Datei-Lockings sowie ihre PIDs speichern, temporäre Dateisysteme in einer Ramdisk sind und nicht mehr auf der Festplatte gespeichert werden. Somit gehen etwaige angelegte Verzeichnisse nach einem Neustart des Systems verloren, weshalb die Init-Skripte nun dafür Sorge tragen müssen, dass die gewünschte Verzeichnisstruktur jedes Mal neu angelegt wird. Zudem müssen Init-Skripte erkennen können, ob die von ihm gestarteten Prozesse noch laufen und bei einem erneuten verhindern, dass sie mehrfach gestartet werden.

Bis die neue Policy auch auf der Debian-Homepage veröffentlicht ist, dürften noch einige Stunden vergehen. Derzeit ist die aktualisierte Policy nur im Policy-Paket des Debian-Pools zu finden. (mid)