EU-Kommission genehmigt Übernahme von Epcos durch TDK
Nachdem TDK im Juli eine Offerte zum Kauf von Epcos abgegeben hatte, gaben die europäischen Wettbewerbshüter nun ihr O. K. zur geplanten Übernahme. Die Fusion soll ohne gravierende Auswirkungen für Mitarbeiter und Struktur der Konzerne ablaufen.
Die EU-Kommission hat die geplante Übernahme des Bauelemente-Herstellers Epcos durch den japanischen Konzerns TDK genehmigt. Die Kommission hatte die möglichen Auswirkungen des Zusammenschlusses auf den Markt für passive elektromechanische Bauelemente untersucht. Zwar würden sich die Tätigkeiten der beiden Unternehmen in diesem Bereichen in einigen Produktsegmenten überlappen, doch gebe es zwischen den Geschäftstätigkeiten von TDK und Epcos lediglich geringe horizontale Überschneidungen.
In jedem dieser Bereiche werde es auch nach dem Zusammenschluss mehrere starke Wettbewerber mit erheblichen Marktanteilen geben, hat die EU-Kommission festgestellt. Da die Konkurrenz bestehen bleibe, könnten Abnehmer passive Bauelemente weiterhin aus verschiedenen Quellen beziehen oder den Anbieter bei Bedarf wechseln.
TDK hatte Ende August seinen Anteil an dem deutschen Bauelemente-Spezialisten auf 29,1 Prozent ausgebaut und ein Übernahmeangebot abgegeben. Das Angebot beläuft sich auf 17,85 Euro je Aktie – also insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro –. Es gilt bis zum 7. Oktober 2008 und bedarf noch der Annahme durch die Epcos-Aktionäre.
Im Zuge der Fusion seien keine großen Restrukturierungsmaßnahmen zu erwarten. "Die Auswirkungen der Zusammenarbeit mit TDK auf unsere Struktur und Mitarbeiter werden minimal sein", kündigte Peter Müller, Leiter der Investor Relations bei Epcos, gegenüber Pressevertretern an. Sowohl im Hinblick auf die jeweiligen Geschäftsbereiche wie auch bei der regionalen Marktpräsenz gebe es nahezu keine Überlappungen zwischen beiden Herstellern.
Beide Marken und Konzernzentralen sollen praktisch unverändert fortgeführt werden, Epcos bleibe auch als börsennotiertes Unternehmen erhalten. Synergien erhoffen sich die Verantwortlichen primär vom Zusammenschluss in den Bereichen Entwicklung, Vertrieb und Einkauf. Neben der Unternehmenszentrale in München ist Epcos mit weltweit rund 18.300 Mitarbeitern derzeit noch mit Niederlassungen in Österreich, Ungarn, Tschechien und Spanien vertreten. (Paula Grüneberg) / (map/c't) / (anw)