Flugpassagiere dürfen Handy während Start und Landung nutzen – im Flugmodus

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit lockert die Regeln für die Benutzung elektronischer Geräte in Flugzeugen.

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Flugpassagiere müssen zurzeit während des Starts und der Landung ihre Notebooks, Smartphones, E-Reader, MP3-Player und Tablets komplett ausschalten. Das soll sich nun ändern, denn die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) lockert wie angekündigt ihre Regeln für die Benutzung elektronischer Geräte in Flugzeugen. Künftig können die Geräte während des gesamten Aufenthalts im Flugzeug eingeschaltet sein, sie dürfen allerdings nicht senden und empfangen (Flugmodus). EU-Verkehrskommissar Siim Kallas rechnet damit, dass die Fluggesellschaften in den kommenden Wochen die neuen Regeln in ihren Betriebsvorschriften berücksichtigen.

Kallas hat außerdem die EASA aufgefordert, schneller die Gefahren zu prüfen, die von funkenden Geräten an Bord ausgehen. Sie solle in den kommenden Monaten auch dazu neue Leitlinien herausbringen. Derzeit sind Netzverbindungen nur in speziell dazu ausgelegten Flugzeugen zulässig. Dabei haben die Passagiere keine Verbindung zu einem Netz am Boden, sondern zu einem Bordsystem. Im November genehmigte die EU-Kommission, dass auch die leistungsfähigen 3G- und 4G-Mobilfunktechniken UMTS und LTE in mehr als 3000 Metern Höhe benutzt werden dürfen. Bisher war dafür lediglich das langsame GSM zugelassen.

Europa zieht mit dieser Entscheidung nach. In den USA hatte die US-Telekomaufsicht FCC Passagieren bereits erlaubt, Telefone und Tablets auch während der Starts und Landungen eingeschaltet zu lassen. Und die USA gehen noch weiter: Die FCC will die Internet-Nutzung im Flugzeug ausweiten – dann würden Telefongespräche über den Wolken zum Alltag. "Es ist an der Zeit, unsere veralteten und strikten Regeln zu überprüfen", hatte die FCC dies begründet. In der Debatte hatte die Lufthansa zuletzt erklärt, Handytelefonate über den Wolken auch weiter zu verbieten. (anw)