Drive-by-Download durch intelligente Benutzerführung

Das Mitinstallieren diverser Zugaben ist für die Anbieter von Freeware seit Jahren ein lukratives Geschäft, auch wenn es natürlich beim Anwender nicht willkommen ist.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tam Hanna

Das Mitinstallieren diverser Zugaben ist für die Anbieter von Freeware seit Jahren ein lukratives Geschäft: Sogar der an sich sehr seriöse Anbieter von Java versucht es seit einiger Zeit, seinen Kunden im Rahmen der JVM-Updates eine Browser-Toolbar zu installieren.

Im Play Store war die Situation einige Zeit lang so epidemisch, dass Google der Sache einen rabiaten Riegel vorschob: Eine neue Version der Content Guidelines verbot "so ziemlich alles", was mit klassischen Adware-Monetarisierungskonzepten einherging.

Am PC ist die Lage etwas anders: Aufgrund rechtlicher und moralischer Bedingungen müssen die Unternehmen ihren Klienten die Möglichkeit anbieten, die Beigaben nicht zu installieren. Im Rahmen der Arbeit stolperte der Autor vor einiger Zeit über das folgende Eingabefeld, das aufgrund seines besonders perfiden Aufbaus besondere Erwähnung verdient:

(Bild: Tam Hanna)

Normalerweise gehen Benutzer davon aus, dass eine nicht markierte Checkbox nichts Böses verheißt. Da die meisten Wizards sowieso nur überflogen werden, markiert der User die beiden von Haus aus nicht gefüllten Kästchen nicht – und bekommt die Adware im Rahmen der Installation "untergeschoben".

Es ist seit langer Zeit bekannt, dass Benutzer die ihnen vorgelegten Dialoge nicht aufmerksam lesen. Dieser Entwickler nutzt diese Eigenschaft zur Monetarisierung seiner Produkte.Aaus rein rechtlicher Sicht ist daraus nichts einzuwenden, da der Käufer "Vorsicht walten" lassen muss.

Über die moralische Bewertung kann und wird sich der Autor dieser Zeilen nicht äußern – gröbere Kundenreaktionen scheinen bisher jedoch auszubleiben ... ()