Der Ruhrpott im Netz: .ruhr ist online

.ruhr ist die erste deutsche Top Level Domain, die seit dem Start von .de in die Rootzone eingetragen wird. Die ersten Namen gibt es aber nicht vor Anfang 2014.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Monika Ermert

Sie ist als letzte der deutschen Regional-TLDs gestartet, jetzt ging sie als erste ins Netz: Seit dem 11.12.13 ist .ruhr online. Eine kleine TLD, etwas abseits des großen Hypes, dafür mit einer Vorregistrierphase verspricht regiodot-Geschäftsführerin Anja Elsing. .ruhr ist die erste deutsche Top Level Domain, die seit dem Start von .de in die Rootzone eingetragen wird.

Nic.ruhr ist bereits online, die ersten Namen gibt es aber nicht vor Anfang nächsten Jahres. Voraussichtlicher Kostenpunkt für die .ruhr-Domains: 30 Euro. Einer der Registrare, die Vorregistrierungen anbieten, listet den Preis mit 60 Euro. Das sei eher am oberen Ende, meint Elsing. Wer schon im Vorfeld einen Namen sichern will, für den wird es deutlich teurer.

Wer ab Januar in der von der ICANN vorgeschriebenen Sunrise-Phase für Markeninhaber zum Zug kommen will, muss seine Ansprüche beim Trademark Clearing House anmelden und mehr bezahlen. 250 Euro knöpft ihm das Trademark Clearing House ab. Regiodot lässt sich die Vorregistrierungen mit 300 bis 400 Euro im ersten Jahr bezahlen.

Auch in Phase zwei der Registrierung, der Ruhri-Phase, ist eine Registrierung teurer und kostet 300 bis 400 Euro. Von den höheren Preise verspricht sich Regiodot neben den Einnahmen auch einen gewissen Abschreckungseffekt gegenüber Grabbern. Validieren müssen sich die Ruhris schlicht per Postleitzahl. In der allgemeine Registrierphase, die im März startet, müssen Domaininhaber eine deutsche Postadresse vorweisen können.

Natürlich ist .ruhr teurer als die große Schwester .de, allerdings gabs die Delegation in Vor-Denic-Zeiten auch noch per Handschlag. Die Investitionen in .ruhr waren deutlich höher, allein die ICANN-Bewerbungsgebühr liegt schon bei 185.000 US-Dollar, Nebenkosten für Bewerbung und Start der TLD nicht inbegriffen.

Nebenbei handeln sich die neuen Registry-Inhaber auch noch viel Arbeit mit den dicken ICANN-Verträgen ein, von standardmäßigem DNSSEC bis zu den Verwerfungen beim Datenschutz, die nach wie vor nicht ganz geklärt sind. Im 88-seitigen .ruhr-Vertrag verpflichtet sich Regiodot erstmal dazu, ausführliche Whois-Daten zu liefern. Wie die deutschen Datenschützer das bewerten, muss man sehen. (axk)