Google verbannt Torrent-Apps aus dem Chrome-Webstore

Google hat seinen Chrome-Webstore gekärchert: Verbannt wurden mehrere Browser-Erweiterungen, mit den man Inhalte von Torrent-Seiten durchsuchen konnte.

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In den vergangenen Wochen hat Google offenbar mehrere Browser-Erweiterungen aus seinem Chrome Web Store entfernt, mit denen man die Inhalte von Torrent-Seiten durchsuchen konnte. Andere Torrent-Surchapps sind aber noch zu finden.

Wie Torrentfreak berichtet, hat das Unternehmen die Entwickler der betroffenen Chrome-Apps über den Schritt informiert. Googles Schreiben führt aus, dass keine Anwendungen geduldet würden, die die Nutzungsbestimmungen Dritter verletzten oder Urheberrechtverletzungen beförderten.

Unter anderen seien Such-Apps für The Pirate Bay, KickassTorrents und Torlock betroffen gewesen. Der Betreiber von Torlock zeigte sich dem Bericht nach überrascht von der Maßnahme. Gleichzeitig verwies er darauf, dass Google selber die größte Suchmaschine für Torrent-Inhalte sei. "Man muss nur den Namen des urheberrechtlichen geschützten Inhalts kennen und googeln und schon hat man ihn Sekunden heruntergeladen und auf dem Bildschirm."

Google selbst wird schon seit längerem vorgeworfen, in seinen eigenen Suchergebnissen der Piraterie Vorschub zu leisten. Der im Oktober veröffentlichte Transparenzbericht des Suchmaschinenriesen verzeichnete etwa einen Rekord bei Anfragen von Urhebern oder deren Vertretern, Links auf illegal angebotene Inhalte aus dem Suchindex entfernen zu lassen. Im Februar hatte der US-Verband der Musikindustrie (RIAA) kritisiert, dass Googles Bemühungen, Sites mit vermeintlich illegalen Inhalten ein schlechteres Ranking zu verpassen, keine nachweislichen Ergebnisse gezeigt habe. (axk)