Edward Snowden: Ausmaß des Datenzugriffs bleibt unklar

Ermittler der NSA und der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich nicht klären lässt, auf welche Geheimdokumente Edward Snowden Zugriff hatte und auf welche nicht.

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Von
  • Nico Jurran

Auch nach monatelangen Ermittlungen ist nicht klar, auf welche Geheimdokumente der ehemalige Mitarbeiter des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) und Whistleblower Edward Snowden tatsächlich Zugriff hatte. Und an diesem Ergebnis wird sich nach Ansicht von Ermittler der NSA und der US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden auch nichts mehr ändern, wie nun die New York Times unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet.

Das Ausmaß des Datenzugriffs bliebe laut des Berichts nicht zuletzt deshalb im Dunkeln, weil Snowden in der NSA-Außenstelle Hawaii an einem System mit veralteter Monitoring-Software gearbeitet habe, bei dem – im Unterscheid zu anderen NSA-Standorten – nicht alle Zugriffe der Mitarbeiter zu jeder Zeit protokolliert worden seien. Snowden hätte zudem seine Spuren "geschickt verwischt", in dem er sich mit den Passwörtern anderer Geheimdienstmitarbeiter eingeloggt und Firewalls gehackt haben, die den Zugriff auf bestimmte Teile des Systems beschränken sollten.

"Sie haben aberhunderte von Mannstunden mit dem Versuch verbracht, zu rekonstruieren, was er alles mitgenommen hat – und wissen immer noch nicht von allem", so ein von der New York Times zitierter Regierungsbeamter. NSA-CTO Lonny Anderson hatte jüngst in einem Interview erklärt, dass Snowdens Zugriff nicht zuletzt deshalb möglich gewesen sei, weil das System offen für jeden mit einer hohen Sicherheitsfreigabe war. Man habe diese Lektion gelernt und werden künftig eine anonyme Benutzung unmöglich machen. (nij)