Studie: Mehr als 14.000 Neuntklässler sind computerspielsüchtig

Einer neuen Studie zufolge sind in Deutschland mehr als 14.000 Neuntklässler nach medizinischen Kriterien süchtig nach Computerspielen.

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  • dpa

Einer neuen Studie zufolge sind in Deutschland mehr als 14.000 Neuntklässler nach medizinischen Kriterien süchtig nach Computerspielen. Weitere mehr als 23.000 Jugendliche gelten als stark gefährdet, schreibt das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner neuen Ausgabe. Für die vom Bundesinnenministerium geförderte Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) wurden bundesweit 44.610 Jugendliche im Alter von 15 Jahren befragt. Die Studie soll am Montag in Hannover vorgestellt werden.

Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Jugendliche spielen heute im Schnitt mit 130 Minuten an Schultagen deutlich länger als im Jahr 2005, als der Durchschnittswert bei 91 Minuten lag. Am Wochenende stieg die Zahl von 140 auf 167 Minuten. Fast jeder sechste Junge spielt am Tag sogar länger als viereinhalb Stunden. Mädchen spielten zwar deutlich weniger, aber auch bei ihnen hätten sich die Spielzeiten an Schultagen verdreifacht und am Wochenende verdoppelt, fanden die Forscher heraus.

Ausuferndes Spielen allein führe noch nicht automatisch zu einer Abhängigkeit, hieß es. Aber das Spielen von Online-Rollenspielen verstärkt laut Studie das Risiko. Das gelte vor allem für das Spiel "World of Warcraft", das mit 11,5 Millionen Nutzern das weltweit meistverkaufte dieses Genres sei. Der Leiter des KFN, Christian Pfeiffer, forderte daher, die Altersfreigabe für das Spiel von 12 auf 18 Jahre heraufzusetzen. (dpa) / (mw)