HD Voice wird in immer mehr Mobilfunknetzen eingesetzt

Die Zahl der Netze mit dem hochwertigen Sprachübertragungsdienst HD Voice hat zuletzt um 48 Prozent zugenommen. HD Voice erscheint interessant, weil es einen größeren Teil des Frequenzumfangs überträgt, über den sich menschliche Sprache verteilt.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Die GSA, die Vereinigung der Mobilfunkausrüster, fasst in einem Bericht zusammen, dass im Jahr 2013 weltweit 93 Betreiber aus 66 Ländern HD-Voice-Dienste kommerziell anbieten. Der größte Teil entfällt auf 3G-Mobilfunknetze mit HSPA, der kleinste auf 2G-Netze mit GSM.

Mobilfunktechnik Anzahl Betreiber
3G mit HSPA 81
3G mit HSPA und GSM 5
GSM 2
LTE mit VoLTE 5

Den Angaben der GSA zufolge haben allein im zurückliegenden Jahr 30 Betreiber HD Voice für kommerzielle Zwecke in Betrieb genommen. HD Voice ist im Jahr 2009 gestartet. Der Dienst nutzt für die Sprachübertragung den Sprach-Codec W-AMR (Adaptive Multi Rate Wideband). Der Codec deckt einen größeren Frequenzumfang als der zuvor gebräuchliche AMR-Codec und er unterdrückt Nebengeräusche besser. Er lässt sich unabhängig von der zugrundeliegenden Netztechnik einsetzen, sodass er prinzipiell sowohl auf GSM-, als auch auf UMTS- und LTE-Geräten läuft. Einen Vergleich zwischen herkömmlichen Mobilfunk- und HD-Voice-Gesprächen liefert unter anderem dieser Youtube-Video-Clip.

Alan Hadden, Präsident der GSA, führt an, dass sich HD Voice hauptsächlich in Europa verbreitet hat. Die hochwertige Sprachübertragung sei in über 85 Prozent der 28 EU-Mitgliedsstaaten vertreten. In Deutschland hat HD Voice die Telekom im Jahr 2011 gestaret. Seither haben Vodafone und Telefónica nachgezogen, E-Plus fehlt noch in der Liste.

Damit die Technik bessere Sprachqualität liefert, müssen natürlich neben dem Netz auch beide Gegenstellen damit ausgerüstet sein. In 20 Ländern der Welt gibt es der GSA zufolge wenigstens zwei HD-Voice-fähige Netze, sodass dort prinzipiell auch über Betreibergrenzen hinweg bessere Sprachqualität möglich ist. Die Interkonnektivität zählt zu den Voraussetzungen für das Roaming bei HD-Voice-Diensten. Für das Jahr 2014 erwartet der Mobilfunkverband weitere Fortschritte bei internationalen HD-Voice-Gesprächen sowie bei HD-Voice-Telefonaten zwischen Fest- und Mobilfunknetzen.

Inzwischen gibt es über 250 Geräte, die HD-Voice-Technik an Bord haben. Zu den Herstellern zählen Acer, AETA Audio Systems, Alcatel, Apple, Blackberry, Gigabyte, Glensound, HTC, Huawei, LG, Motorola, Nokia, Pantech, Samsung, Sony, TCL, TechFaith und ZTE. Die Verbreitung in Smartphones ist einer Erhebung der GSA zufolge bislang eng an die Verbreitung des LTE-Sprachdienstes VoLTE geknüpft. Demnach wollen 30 Betreiber VoLTE einführen oder haben bereits Feldversuche gestartet. In Süd-Korea erfährt HD Voice bisher den stärksten Schub durch VoLTE. Dort bietet ein einzelner Provider 26 VoLTE-fähige Geräte für sein LTE-Netz, das mit HD Voice ausgerüstet ist. (dz)