Landkreise machen sich für schnelleres Internet auf dem Land stark

Der Deutsche Landkreistag hat im Rahmen einer Präsidiumssitzung den Bund aufgefordert, sich intensiver als bisher um die flächendeckende Verbreitung von schnellem Internet zu sorgen. Vor allem auf dem Land würde der Ausbau derzeit nicht ankommen.

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Von
  • dpa

Der Bund muss sich nach Ansicht der Landkreise deutlich stärker als bislang um ein schnelleres Internet auf dem Land kümmern. Der sogenannte Breitbandausbau, der die Verbindungen beschleunigt, müsse intensiver vorangetrieben werden als dies laut schwarz-rotem Koalitionsvertrag geplant sei. Dies bemängelte der Deutsche Landkreistag, der Spitzenverband der 295 Kreise in Deutschland, anlässlich einer Präsidiumssitzung am Mittwoch in Marburg. Die Fördermittel müssten zudem deutlich erhöht werden.

Ursprünglich hatten die Parteien angekündigt, eine Milliarde Euro zusätzlich für den Ausbau extrem schneller Internetanschlüsse ausgeben zu wollen. Von konkreten Zahlen ist im Koalitionsvertrag aber keine Rede mehr. Viel mehr heißt es dort: "Besonders im ländlichen Raum sollen Investitionen in den teuren Breitbandausbau erleichtert und Kommunen dabei unterstützt werden. Bis 2018 sollen die Menschen in Deutschland flächendeckend mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde surfen können." Allerdings würde die Umsetzung dieses Wahlversprechens mehrere Milliarden Euro kosten. Der Präsident des Landkreistages, Landrat Hans Jörg Duppré, bezog sich dabei auf eine Studie vom TÜV Rheinland, die die Kosten für den flächendeckenden Breitbandausbau mit ungefähr 20 Milliarden Euro beziffert. Andere Berechnungen gingen bei einem Glasfaserausbau sogar von Kosten deutlich über 40 Milliarden Euro aus.

Beim Ausbau der Internetleitungen würden zwar große Ziele formuliert, kritisierte der gastgebende Landrat des Kreises Marburg-Biedenkopf, Robert Fischbach (CDU) im Rahmen des Landkreistages. Doch die Kreise würden bei dieser "wichtigen Zukunftsaufgabe" von Bund und Ländern finanziell alleine gelassen. Der ländliche Raum dürfe aber nicht abgehängt werden, forderte Fischbach. ()