E-Book-Streit: Apple fordert Ablösung des Kartellprüfers

Apple und der bestellte Kartellprüfer kommen einfach nicht miteinander zurecht. Nun hat der Konzern, der in einem Prozess um E-Book-Preisabsprachen verloren hatte, vom Gericht gefordert, Michael Bromwich seines Mandats zu entheben.

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Nach wochenlangen Auseinandersetzungen hat Apple bei der zuständigen Richterin beantragt, den bestellten Kartellprüfer Michael Bromwich seines Postens zu entheben. Das berichtet das Wall Street Journal und zitiert aus dem Statement des Unternehmens. Grund sei eine Beschwerde von Bromwich, in der sich dieser beklagt hatte, er habe während eines solchen Prüfverfahrens noch nie so wenig Zugang zu einem Unternehmen erhalten. Zuvor hatte sich Apple schon die hohen Gebühren kritisiert, die Bromwich für seine Arbeit verlange.

Bromwichs Kritik an dem angeblich mangelnden Zugang zu Vertretern von Apple hält das Unternehmen demnach für unzulässig für einen eigentlich "unabhängigen Prüfer". Seine Kritik sei "völlig unakzeptabel" und außerdem würden die hohen Gebühren, die er veranschlagt, bei ihm ein Interesse an einem möglichst langen Verfahren wecken. Gegenüber dieser Kritik war Bromwich bereits vom Justizministerium in Schutz genommen worden, das gesagt hatte, ein Stopp der Arbeit von Bromwich wäre gegen das "öffentliche Interesse am Verhindern eines solchen Kartellverstoss durch Apple".

Das US-Justizministerium hatte Apple und die größten Buchverlage im vergangenen Jahr wegen mutmaßlicher Preisabsprachen beim Einstieg des iPad-Herstellers in den E-Book-Markt verklagt. Die Verlage stimmten millionenschweren Vergleichen zu, während Apple sich gerichtlich wehrte und im Juli 2013 schließlich für schuldig befunden wurde. Das Unternehmen hat gegen das Urteil Berufung eingelegt, der umstrittene Kartellprüfer hat seine Arbeit aber bereits aufgenommen. (mho)