Spore: 1 Million verkaufte Spiele - Sammelklage wegen Kopierschutz

Der Spiele-Publisher Electronic Arts hat drei Wochen nach Veröffentlichung der Lebewesen-Simulation Spore die Millionen-Marke beim Absatz geknackt. Ärger gibt es unterdessen weiter wegen des eingesetzten Kopierschutzes.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 263 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Spiele-Publisher Electronic Arts (EA) hat drei Wochen nach Veröffentlichung der Lebewesen-Simulation Spore die Millionen-Marke beim Absatz geknackt. Die Zahl von insgesamt einer Million verkaufter Kopien beziehe sich auf Versionen für PC, Mac und die Spielkonsole Nintendo DS, teilte das Unternehmen in Emeryville (Kalifornien) mit. Nicht berücksichtigt wurden bei der Zählung Handy-Downloads.

Bei der vom "Sims"-Schöpfer Will Wright ausgedachten Strategie-Simulation Spore können Spieler eigene Kreaturen aus DNA-Elementen basteln, die sich vom Einzeller über mehrere Evolutionsphasen hinweg bis zu komplexen Lebewesen entwickeln, die später auch das Weltall erobern. Auf der jüngsten Games Convention in Leipzig wurde Spore vom Fachpublikum zum "Best PC-Game" der Spielemesse gekürt.

Ärger gibt es unterdessen weiter wegen des eingesetzten SecuROM-Kopierschutzes bei Spore. Im Namen einer Käuferin des Spiels haben Anwälte inzwischen in Kalifornien eine Sammelklage gegen EA angestrengt, weil das Unternehmen gegen zwei Gesetze des Bundesstaates verstoßen haben soll: den "California Consumer Legal Remedies Act" und das "Unfair Competition Law".

Die Kläger machen geltend, Electronic Arts informiere Käufer zwar darüber, dass bei dem Spiel Nutzungskontroll- und Kopierschutztechniken eingesetzt würden, der Verbraucher erfahre aber nicht, dass sich dabei um SecuROM handele, ein "völlig separates und unabhängig arbeitendes Programm", das auf dem Computer installiert werde, um Daten "herunterzuladen, zu installieren und zu verarbeiten".

"Einmal installiert", heißt es in der Klageschrift (PDF-Datei), "wird das Programm zu einem permanenten Bestandteil des Software-Portfolios." Selbst wenn man Spore deinstalliere und alle Spiele-Dateien lösche, verbleibe SecuROM auf dem Rechner. Vollständig entfernen lasse sich das Programm nur, indem man die Festplatte formatiere oder diese austausche.

Auch beanspruche das Programm einen Teil der Rechenressourcen, um "Informationen an EA zu senden". Weil EA "vorsätzlich" verschweige, dass bei Spore SecuROM eingesetzt wird, fordern die Kläger den zuständigen Richter am "United States District Court for the Northern District of California" auf, die Sammelklage zuzulassen und Electronic Arts anzuweisen, allen Käufern des Spiels den Kaufpreis zu erstatten und Schadenersatz zu leisten. (pmz)